In Cork, Irlands zweitgrößter Stadt, kommt anarchisch anmutende Bewegung in das Park-und Parkverbots-Geschäft: Ein preisaggressiver Parkkrallen-Discounter verspricht festgesetzten Autofahrern seit einigen Wochen via Notiz an der Windschutzscheibe, die verhassten Wegfahrsperren zu einem Bruchteil des offiziellen Preises zu entfernen: Während der Monopolist Apcoa für  die Öffnung der Reifenschellen 80 Euro kassiert, öffnet der neue Wettbewerber die Krallen für schlappe 20 Euro.

Das gefällt Corks “Parkplatz-Mafia” überhaupt nicht, sie sieht ihr Geschäftmodell bedroht. Das Business mit den Parkgebühren kennt bislang keine Rezession: In Corks Parkhäusern lässt der Autofahrer  Parkgebühren zwischen 2,20 und 3,50 Euro pro Stunde liegen – und damit die Parkhäuser immer schön gefüllt sind, patroullieren die Parkkrallenverteiler von Apcoa in den Straßen und verteilen in Corks City um die 5000 Wegfahrsperren im Jahr. Die Parkhäuser gehören übrigens teilweise dem Cork City Council, also dem Staat, und teilweise Privatunternehmen.

Das unverschämt preisgünstige Sonderangebot kontern die Park-Monopolisten nun mit massiven Drohungen: Alle festgesetzten Aufofahrer, die den Discount-Befreier beauftragen, müssen mit zusätzlichen und durchaus deftigen Bußgeldern oder gar Gerichtsverfahren wegen Diebstahls und Sachbeschädigung rechnen.  So bleibt wohl doch alles beim Alten in Irlands heimlicher Hauptstadt Cork.