In diesen wohlig-milden Septembertagen erkennt der Wanderer einige grundlegende innere Veränderungen: Dass er nach fast zehn Jahren in Irland noch immer die deutschen Wahlkrämpfe und Wahlen verfolgt, versteht sich von selbst. Dass er erstmals vergessen hat, seine Briefwahlunterlagen für die Bundestagswahl zu beantragen, zeugt indessen von einer gewachsenen Distanz zum “Mutter-und-Vaterland” – und schockiert ihn selbst ein wenig.

Eigentlich konnte der Begriff “Nicht-Mögen” das antipathische Verhältnis des Wanderers zur Stadt Cork nicht hinreichend ausdrücken. Nun, nach einer Dekade der zwangs-läufigen Reisen in die 80 Kilometer entfernte City, beginnt er sich anzufreunden, beginnt, die lieblichen, die interessanten, die verborgenen Seiten der Stadt am River Lee zu beachten, zu schätzen, ja, zu mögen. Es ist wie Liebe auf den zehnten Blick – doch auch das gibt es. CORK IS GREAT! Leser des Irland Blogs seien vorgewarnt: In den kommenden Tagen gibt es einige Fotos aus Cork – aus möglicherweise ungewohnter Perspektive.