Hallo liebe Leser, hier ist wieder Mella aka Littlewhitepony aus Dublin. Es ist der 1. August und deshalb Zeit für meine Top-Meldungen und Tipps aus Irlands Hauptstadt, der Baile Átha Cliath – exklusiv für Euch.
Die Tall Ships kommen
Dublin rüstet sich für die Ankunft von 60 großen Segelschiffen — am 23. August sollen sie im Hafen der irischen Haupstadt einlaufen. Nein meine Lieben, die berüchtigten Kapitäne Cook und Sparrow sind nicht mit von der Partie – wahrscheinlich werden sich aber jede Menge No-Name Piraten am Ufer des Liffey tummeln. Das Spektakel findet im Zuge der ‘Tall Ships Regatta statt. Das kam so: Ein sehr gelangweilter Mitarbeiter von ‘Sail Training International’ starrte eines Tages apathisch aus dem Fenster, kaute an seinem Kuli und wie er da so saß, durchfuhr ihn plötzlich folgende brilliante Idee: „Wäre es nicht fantastisch, wenn wir 60 Großmaster von Frankreich entlang der spanischen Küste bis hoch nach Dublin segeln ließen?“
Et voilà! Gesagt, getan! Und weil die Iren furchtbar gerne feiern, gibt es deswegen gleich, na was wohl? Richtig, ein riesiges Festival, mit allem Pipapo!!! Also nix wie hin und rauf aufs Schiff. Aber vorher schaut mal hier: www.dublintallships.ie
Fazit: Leinen Los, volle Fahrt voraus – vorausgesetzt alle wissen, wo sie parken, äh entern sollen.
Mehr Brücken braucht das Land
Die Parkproblematik der Großmaster lässt mich nicht los. Wieso? Ein weiterer furchtbar gelangweilter Mitarbeiter ist Schuld – diesmal einer vom Dublin City Council. Als er so seine Tastatur polierte und seinen Locher ausleerte, kam ihm folgender glorreicher Gedanke: „Wäre es nicht furchtbar nützlich, wenn wir eine weitere Brücke über den Liffey bauten?“
Gut, man hätte argumentieren können: Da gibt es doch schon die East-link Toll Bridge, die Samuel Becket Bridge, die Sean O’ Casey Bridge, die Beredsford Place Bridge, die Memorial Road Bridge, die O’ Connell Bridge, die Half Penny Bridge… Aber jener Mitarbeiter war furchtbar ehrgeizig – und bestand auf dem Entwurf einer weiteren, noch besseren, nein perfekten Brücke: mit breiten Fahrrad- und Fussgängerwegen, einer seperaten Busspur und genügend Platz für die Luas, Dublins Straßenbahn.
Nun ziert eine gewaltige Dauer-Baustelle das Liffey-Ufer und ich frage euch, liebe Leser: wo zum Teufel sollen zwischen Kran und Betonmischer bitteschön noch 60 Großmaster entern?
Fazit: Langeweile kann verdammt teuer werden.
Let’s ‘Go Sailing’
Wer jetzt so richtig Lust auf ein bisschen eigene Segelei bekommen hat – für den habe ich einen super Tipp. Aaron und Bref von ‘Go Sailing’ schippern Mann, Frau und Kind mit Spaß und Charme durch den Hafen von Dun Laoighaire Hafen und durch die Dublin Bay. Das ganze dauert zwei Stunden und kostet zwischen 35 und 40 Euro. Dafür servieren Aaron und Bref heißen Tee und Bier, erzählen Geschichten über den Hafen und die Bucht, zeigen Euch, wo Bono, Enya und The Edge wohnen und halten warme Jacken bereit, damit auch niemand friert. Wer Glück hat, kann Delfine, Tümmler und Seehunde sehen und wer will, darf die 54-Fuß lange Segelyacht auch selbst steuern! Für Details, klickt hier: www.gosailing.ie
Fazit: Eye, Eye Captain! Das macht Laune.
And the Oscar goes to…
Und weil der Monat August ganz unter dem Einfluss des Meeres steht, vergebe ich diesmal gleich zwei Oscars – und zwar für Best Fish n’ Chips in Town. Einmal an Leo Burdock, weil er mit fast hundert Jahren Erfahrung im Frittiergeschäft einfach eine Institution ist. In der Innenstadt kann man die wunderbar ungesunden Köstlichkeiten an gleich drei Standorten erwerben: in der Nähe der Christ Church, im legendären Templebar-Viertel und auf der Liffey Street. Leo Burdock ist in einer kalorienarmen Version im Netz vertreten: www.leoburdock.com
Der zweite Oscar geht an das Bite auf der South Frederick Street, wo Fish n’ Chips ganz ‘posh’ mit Cocktails serviert werden. Frittiertes für den Gourmet-Gaumen – allein schon die Idee verdient den erhobenen Daumen! Mehr Infos hier: www.bitedublin.com
Fazit: Delicious!
Über die Autorin: Mella lebt, arbeitet und läuft in Dublin. Die passionierte Langstreckenläuferin mit der originellen Schreibe bereichert die Blogosphäre als Littlewhitepony mit ihrem deutschsprachigen Blog aus Dublin: www.littlewhitepony.de. Fazit: Unbedingt lesenwert.
Zitat: “Nun ziert eine gewaltige Dauer-Baustelle das Liffey-Ufer und ich frage euch, liebe Leser: wo zum Teufel sollen zwischen Kran und Betonmischer bitteschön noch 60 Großmaster entern?”
Nirgendswo in dem Bereich … die neue Brücke wird gewissermassen als nördliche Verlängerung der Hawkins Street gebaut (die, um beim maritimen Thema zu bleiben, nichts mit Jim Hawkins zu tun hat). Alle Grosssegler der Tall Ships Races werden dagegen unterhalb der Talbot Memorial Bridge anlegen müssen.
Hi Mella, danke für die tollen Tipps, da bekommt man ja richtig Lust auf Dublin (zu Fuß und mit dem Leih-Radam besten, um die Großbaustelle zu umkurven . . .) Grüße in die Hauptstadt!