Live long and prosper: Einen wunderschönen guten Morgen Euch allen da draußen in den unendlichen Weiten des Internets. Hier schreibt das Büro für virtuelle, ideelle und sonstige Wohlstands-Migration, Abteilung Grüne Sehnsuchts-Insel. Heute schon in Gedanken ausgewandert?
Eine Leserin aus Berlin schrieb uns vor kurzem: „Wie oft höre ich uns gerade in dieser unsicheren Zeit sagen: Wenn Europa weiter so aus den Fugen gerät – dann wird Irland mehr denn je Zuflucht.“ Da ist sie wieder, die German Angst. Sie geht angesichts vieler Krisen in Europa und der Welt munter um. Die Angst vor einem Zerfall Europas und einem Krieg aufgrund der eskalierenden Ukraine-Krise lässt viele Menschen nach Aus-Wegen suchen. Fluchtpunkt westlicher Rand.
Ein deutscher Hotelbesitzer in Großbritannien beschwerte sich zur gleichen Zeit, dass er hier an dieser Stelle nicht die perfekten Informationen für seine neue Geschäfts-Idee findet: Nach Irland zu kommen und hier ein Hotel zu kaufen und zu betreiben. Da müsste doch einfach mehr Information über die wirtschaftlichen und geschäftlichen Basics im Land geboten werden. Schade eigentlich, verpasste Chance. Wir werden einen Runden Tisch einberufen. Heile grüne Hotel-Welt.
„Suche Wohnort in der Cork-Gegend: Grüezi Herr Bäuche ich bin pensioniert und habe die Freiheit, wohin zu gehen wo ich will. Da ich Irland liebe möchte ich hierhin auswandern – in die Gegend von Cork. Wo empfehlen Sie mir eine Wohnung / Haus zu suchen ? Herzlichen Dank für Ihre Hilfe.“ Das Beratungsgespräch mit dem lieben Peter aus der schönen Schweiz wurde im Oktober vergangenen Jahres hier ausführlich dokumentiert. Peter, was hat Dir das Universum bislang angeboten? Prosper.
Gestern der B aus D: „Ich möchte mich . . . aus dem mentalen Arbeitsdruck zurückziehen – bzw. habe das seit Januar 2014 bereits getan. . . . Mein Gedanke:
Kann man ohne Geld zu investieren in Irland „probeweise“ ein Teil-Selbstversorgerleben führen ? Also z.B. Mietfrei wohnen (als Gegenleistung Mithilfe bei anfallenden Arbeiten), sporadisch bei Bedarf gegen Taschengeld arbeiten, ect… Und dann selber im Bereich Obst, Gemüse und Kräuteranbau – und evtl. Kleintierhaltung den Eigenbedarf decken.“ — „Faszinierend.“
Wir werden in uns gehen. Und schweigen. Vielleicht noch dies:
Irland ist nicht das Paradies auf Erden.
„Das Leben ist wie ein Garten“ (LN)
Jedes Leben ist das Schwerste. Vor allem das eigene.
Follow your heart (und hör ihm halt gut zu).
Der Rest ist tatsächlich Schweigen. Weitere Auskünfte nur an dieser Stelle:
Schönes Wochenende! Der (Ein- und Aus-)Wanderer.
Wie man meiner Adresse entnehmen kann, spielt Irland in meinem Leben keine geringe Rolle – in fact, seit eineinhalb Jahren lebe ich hier. Und aller-spätestens seit der Wiederkehr meines (bzw. unserers) Übersiedelns ist das Urlaubs-Gefühl verflogen, der Alltag übernimmt mehr und mehr das Kommando. Es ist schwer zu beschreiben, was sich genau verändert hat – aber mit Sicherheit kann ich feststellen: Das Paradies haben wir gesehen (siehe unseren Blog-Eintrag http://jensandsigigoireland.blogspot.ie/2013/12/wir-haben-das-paradies-gesehen.html)! Aber nur, weil wir es sehen wollten. Vielleicht bietet Irland besser als andere Länder die Möglichkeit dazu…
Ansonsten bleibt festzuhalten: Irland ist Teil der EU und beileibe nicht gefeit gegen jede Menge bürokratischen Unsinns, deren Ursprung auf den Brüssel’schen Wasserkopf zurückzuführen ist – hier aber eben eine ausgeprägt irische Komponente erfährt. Das ist zum Teil sehr lustig anzusehen, wird aber sehr nervig, wenn man persönlich betroffen ist. Und nicht alle Iren sind freundlich… Im Gegenteil: Wenn es inhaltlich (!) hart auf hart kommt, verwandelt sich schon mal freundliche Oberflächlichkeit in abweisendes Desinteresse oder offene Feindschaft. Was das soziale Miteinander betrifft, haben die Jahre des keltischen Tigers nämlich nicht viel Gutes bewirkt. Es ging ja nicht nur um jede Menge Geld, sondern eben auch um Gier und Macht. So manche Ellenbogen sind nach wie vor ausgefahren, und so manches freundliche Gesicht ist nichts als Maske.
Dennoch bereuen wir es nicht, aus der deutschen Großstadt auf’s irische Land gezogen zu sein. Warum wir nicht auf’s deutsche Land gezogen sind? – Uns gefällt das Klima hier. Und die Küste ist sowohl von Land als auch vom Wasser her gesehen paradiesisch!
Grüße aus West Cork,
Jens
Sehr treffend formuliert, liebe Petra. Auf Reisen fängt man oft das Träumen an, liebäugelt damit, das eigene Leben zu verändern und gerät oftmals ins Schwärmen, denkt über Veränderungen nach. Auch ich träum(t)e oft von einem längeren Aufenthalt im Ausland, im speziellen Irland, um über den (Urlaubs-)Tellerrand hinweg schauen zu können. Um eine -neue- Existenz aufzubauen, braucht man, so finde ich, grundsätzlich viel Arbeitsbereitschaft, Geduld und Disziplin. Das wird häufig unterschätzt, oftmals ist die Bereitschaft dafür nicht vorhanden, die Enttäuschung später groß und der Traum geplatzt wie eine Seifenblase. Man kann eben kein neues Lebensglück wie eine Pauschalreise buchen.
In jedem Fall lerne ich Irland seit 2006 Jahr für Jahr näher kennen, inzwischen fernab von den typischen Klischees und finde ständig interessante und faszinierende Gründe, wiederzukommen. Dazu an dieser Stelle später mehr…
Grüße aus dem Süden von Hamburg,
Sandra
Urlaub in Irland, gerne !!! Doch für ganz ? Für mich wäre das – glaube ich – nichts. Ich weiß es nicht wirklich, denn länger als 10 Tage war ich bis jetzt nie dort.
Nach meinem allerersten Irlandaufenthalt ( Urlaub 2002 ) habe ich mal eine Zeit lang damit geliebäugelt.
Der Schreiber von obenstehendem Post, Markus Bäuchle, lebt nun fast 15 Jahre in Irland und konnte sich mit seiner Lebenspartnerin Eliane eine gute Existenz aufbauen, für sich und seine Familie. Die Liebe zu diesem Land ist ihm in all den Jahren nicht abhanden gekommen und er weiß sie zu pflegen. Es gibt für ihn immer noch viele gute Gründe dort zu bleiben.
Was mich betrifft: Ich könnte es mir vorstellen, mal ein halbes Jahr in Irland zu leben. Vielleicht kommt dann der Kick….??? Das Paradies ist Irland vielleicht für Urlauber. Dort eine Existenz aufzubauen, ist harte Arbeit auch für Irlandliebhaber wie Markus und Eliane. Arbeit, die viel Disziplin und Geduld erfordert.