In Irlands Südwesten blühen in diesen Tagen die Kirschbäume. Die Kirschblüten – Symbole der Schönheit und der Vergänglichkeit – lassen uns an Japan denken. Dort wird Sakura, die Kirschblüte, im März und April traditionell mit Aufmerksamkeit und Hingabe gefeiert. Hanami – das “Betrachten der Blüten” ( 花見 ) – wird in Japan seit dem 8. Jahrhundert mit großer Leidenschaft zelebriert. Das ganze Land verfolgt den Verlauf der Kirschblütenfront, die sich von Süd nach Nord arbeitet und an jedem Ort für etwa zehn Tage verweilt. Ausgelassen werden Hanami-Feste unter freiem Himmel gefeiert.

Nicht so in diesem Jahr: Es bleibt wenig Raum für freudige Ausgelassenheit. Wenn die Menschen aufwärts schauen, suchen sie weniger die Kirschblüte als die unsichtbare Gefahr des atomaren Fallouts. Die Stadt-Regierung von Tokyo hat in den Parks der Stadt Schilder aufgestellt, die zur Mäßigung beim Feiern aufrufen – als wäre dies nötig.

Der Kirschbaum gilt In Irland als einheimischer Baum und gedeiht prächtig  – die hochwachsenden wilden Kirschbäume tragen in guten Jahren reichlich Früchte. Die Früchte der Irischen Kirsche (Prunus avium) sind allerdings klein, sauer und schmecken nur bedingt. Veredelte Süsskirschen zum Essen wachsen auf der Insel vor allem in großen Folientunneln –  geschützt vor Wind und Regen.