Vor einigen Tagen erfuhren wir zufällig in einem Diskussionforum, dass “unser” Satelliten-Internetprovider die Schotten dicht gemacht hat: Pleite oder ähnlich. Fast gleichzeitig tauchten der Name und die Website einer “neuen” Breitband-vermittelnden irischen Firma auf, die den Betrieb übernehmen würde. So wurde aus NBB quasi über Nacht ABB.

Mit den Schulden von NBB müssen sich die Kunden und Gläubiger nun auseinandersetzen. Die Kunden verlieren 200 Euro Kaution und bis zu einem Monatsbeitrag, dafür werden sie wohl die Hardware einbehalten. Derweil polen exakt dieselben Leute (zum Beispiel Steve Beacham und John O´Brien), die schon NBB umtrieben, nun die alten Kunden unter sanftem Druck auf die neue Firmenhülle ABB um. Das starke Argument: Wer nicht bis übermorgen zahlt, sitzt nächste Woche ohne Breitband-Internet in Rural Ireland und muss sich dann wieder mit den Mickimaus-Geschwindigkeiten der Eircom zufriedengeben.

Geschäftsführer von NBB waren übrigens John und Trudy Keating (72 The Georgian Village, Castlenock Dublin 15.) Mit demselben “Verfahren” war vor weniger als zwei Jahren bereits NBB aus der Firmenhülle CCB gehäutet worden. Diese firmenrechtlichen Cowboy-Methoden verwundern im irischen wilden Westen nicht sonderlich, und ob Internet-Cowboys und Breitband-Banditen für ihren schrägen Ritt belangt werden, ist auf der Insel stets eine vollkommen offene Frage.

In Erstaunen versetzt allerdings, dass sich der renommierte europäische Kommunikationsmulti SES Astra mit ABB-NBB-CCB-Leuten zusammentut und diese auch noch zu exklusiven Vertriebspartnern adelt. Denn der eigentliche Internet-Provider ist der Satellitenbtreiber SES Astra. Die NBBs und ABBs vertreiben das Sat-Breitband für SES Astra exklusiv in Irland. Sobald es Breitband-Alternativen gibt, vertreiben sie sicher auch die Kunden. So is halt s´Business.