Rinder in IrlandWer an Irland denkt, denkt an – ja, Guinness, und dann an: Schafe. Die Schaf-Insel mit den vielen weißen Wollknäueln auf saftig-grünen Wiesen, ein schönes Klischee. Wie viele Schafe leben eigentlich in Irland, ist eine beliebte Frage von Urlaubern, und das Zentrale Statistik-Büro der Republik gibt bereitwillig und präzise Auskunft: Ende 2010 waren es ganz genau 3,122 Millionen. Die Schafs-Population hat damit weiter abgenommen, binnen Jahresfrist um knapp 2 Prozent.

Wer genau in die Statistik schaut, erkennt leicht, dass das Schafland Irland eigentlich gar kein Schafland sondern ein Rinderland ist: Auf der Grünen Insel lebten Ende 2010 sage und schreibe 5,917 Millionen Rindviecher – also sogar ein paar hunderttausend Exemplare mehr als Menschen. Doch auch die Rinder-Population ist im vergangenen Jahr um fünf Prozent gesunken. Die Gefahr, beim Wandern über grüne Weiden einen gefährlichen Rinderbullen zu treffen, hat weiter abgenommen: Im gesamten Land leben noch 42.500 der vierbeinigen Kolosse.

Die Landwirtschaft in Irland, das belegen diese Zahlen, war bis vor kurzem weiter auf dem Rückzug. Die Viehbestände wurden abermals reduziert, die bestellten Felder weniger. Das könnte sich allerdings schon in diesem Jahr ändern. In der Bauernschaft regt sich frischer Optimismus. Die Preise für Nahrungsmittel steigen weltweit, die Fleischproduktion erhält neue Impulse. Wer sich seinen Weg durch die zahlreichen Rinderherden im irischen Südwesten bahnt, wähnt sich schon ganz auf der Grünen Insel der Rindviecher.