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Irland-Foto der Woche: Jeden Dienstag teilt unser Freund Kevin Balanda hier auf Irlandnews ein besonderes Foto aus Irland und erzählt seine Geschichte. Kevin hat viele Jahre in Dublin gearbeitet und lebt jetzt in West Cork. Er nimmt seine Kamera gerne überallhin mit. Diese Woche reisen wir ins County Antrim in Nordirland:
Hüpfend in den Dark Hedges im County Antrim, dort wo Geister wandeln
Dies ist ein Foto einer wunderschönen Allee uralter Buchenbäume im County Antrim in Nordirland. Aufgrund ihrer etwas düsteren Geschichte erschien mir ein Schwarz-Weiß-Foto passend. Die Bäume wurden um das Jahr 1775 von James Stuart gepflanzt, um einen imposanten und durchaus einschüchternden Zugang zu seinem georgianischen Familiensitz, dem Gracehill House, zu schaffen.
Der Legende nach wird die Allee von einem Geist namens die Graue Dame heimgesucht; es wird behauptet, sie sei entweder der Geist von James Stuarts Tochter oder von einer der Hofdamen, die vor Jahrhunderten auf mysteriöse Weise gestorben ist. Andere glauben, es sei eine verlorene Seele von einem nahegelegenen, verlassenen Friedhof.
Angesichts dieser Geschichte ist es passend, dass die Allee in der epischen HBO-Serie Game of Thrones als King’s Road zu sehen ist. In der Serie ist dies die Hauptverbindung zwischen den großen Städten (Kings Landing im Süden und The Wall im Norden) in Westeros. Zusammen mit anderen Drehorten im County Antrim ist sie zu einer wichtigen Touristenattraktion für Fans von Game of Thrones geworden.
Weniger bekannt ist, dass – obwohl die Bäume nach wie vor majestätisch sind – viele durch schwere Stürme gefährdet sind. Von den ursprünglich 150 gepflanzten Bäumen waren 2016 noch etwa 90 übrig. Mit steigenden Besucherzahlen gibt es Bedenken, dass der Fahrzeugverkehr die Wurzeln der Bäume schädigt, auch Graffiti-Attacken bedrohen die Bäume. Etliche Bäume wurden krank und mussten gefällt werden. Wie an vielen schönen Orten der Welt bringt auch der Tourismus an den Dark Hedges eigene Herausforderungen mit sich.
Für Fotografen: Dieses Foto wurde an einem Spätsommertag mit einer Brennweite von 70mm aufgenommen. Die Kameraeinstellungen: ISO 100, f/8, 1/45s. Es wurde in Lightroom editiert.
© Kevin Balanda 2025
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I can’t see anything dark in this picture. The trees are so much living and talking to each other. This picture is mystical and so beautiful!
Thank you Kevin
Lieber Kevin
Es macht mir unglaublich Freude Deinen Fotoreisen zu folgen! Und ich lese dann meist Literatur dazu die mir oft neues Wissen bringt und schon allein deswegen macht das so viel Spass… Nun ist mein Wissen über und meine “Beziehung zu Buchen aber schon von Natur aus recht groß seit meiner Kindheit… da war ich neugierig nun speziell wegen der Geschichte…
Die Dark Hedges entfalten ihre Magie wie Sandra schon sehr schön schrieb am besten im Nebel…
Geister gibt es überall um uns herum… und vielleicht tanzt man in Schimmer des Mondes über den Nebeln dort auch mit der Grauen Dame.
Buchen die gewaltig hoch werden können (fast 40m, so man sie lässt und sie den Raum dazu haben!) machen unter ihren Kronen im Sommer wirklich alles DUNKEL.
(Darum blühen alle Blumen zu ihren Füßen in Buchenwäldern auch im Frühling, sie müssen schnell sein, so lange das Laub noch nicht entfaltet ist über ihnen, so lange noch das Lich herunter auf den Boden kommt… )
Mich hat der Name “hedges” bei diese Allee jedes Mal wieder stutzig gemacht, der mich immer noch und immer wieder verleitet mir vorzustellen, das sei eine Pflanzung gewesen, die eigentlich vor so vielen hundert Jahren als Hecke gedacht und geschnitten wurde und später einfach durch wachsen konnte …
(Gerade hier in Irland findet man oft sehr alte durch gewachsene (also als Hecke nicht mehr geschnittene, dem natürlichen Aufwuchs dann “preisgegebene” Hecken, die dann keine mehr sind… speziell sieht man das gerade bei Buchen…)
Aber das sind nur so meine Gedanken eben bei dem Namen dark hedges…
Das Du aus der jetzigen uralt- imposanten Gestalt der Bäume aber meinst:
James Stuart habe damit etwas “durchaus Einschüchternd”es pflanzen wollen, wage ich dennoch zu bezweifeln. Selbst wenn die Menschen älterer Zeiten noch in wahrhaft langen Zeiträumen dachten, er wird kaum eine Vorstellung davon gehabt haben, wie diese Buchenallee nach fast 300 Jahren wahrhaft aussehen könnte…
Und dabei sind wir schon beim nächsten Thema: dem Zustand… es sind derzeit tatsächlich von den einst 150 gepflanzten Buchen nur noch 86 übrig…
und ja auch Stürme haben welche umgerissen…
(daraus wurden interessante Türen geschnitzt siehe hier :
https://www.thehedgeshotel.co.uk/darkhedgesestatehistory
bitte runter scrollen bis zu den 10 Türen, die aus dem Holz geschnitzt wurden)
Und ja auch der Tourismus mit seinem Verkehr hat sicher einen kleinen Anteil: nur was ist der schon angesichts der fast 300 Jahre Leben?
Buchen erreichen überwiegend (ein bisschen verschieden ja nach Art und Standort) ein Alter von 250 – 350 Jahren. Also werden auch immer mehr jener alten beeindruckenden Riesen der dark hedges ganz langsam und vollkommen dem ewigen Kreislauf folgend “von uns gehen”…
Danke für Dein Mitnehmen in diese Baumwelt und ihre Geschichte dort (Ich habe GoTh nie gesehen).
Vielen Dank für das Foto der berühmten Dark Hedges, lieber Kevin.
Die Allee wirkt tatsächlich wie ein dunkler, mystischer Tunnel, gerade in der s/w-Betrachtung.
Wenn die düsteren Geschichten um die ‘Grey Lady’ ein Gesicht bekommen sollen, würde ich gern einmal auf der “spooky road” spazieren.
Allerdings allein oder zu zweit und bei stimmungsvoller Witterung:
Am frühen Morgen bei Nebel oder abends, bei leichtem “fine misty rain”, bei Sprühregen und einsetzender Dunkelheit.
Viele Grüße aus dem herbstlich-nieseligen Norddeutschland,
Sandra
Dear Sandra,
Thank you for your kind comment.
The stories about “Grey Lady” have probably been around for centuries. After hearing them, our perceptions of that avenue are changed forever as are the stories we ourselves tell about the avenue.
Wintry condition are bearing down on Ireland, too! As you say, walking it in those conditions is exactly how the avenue should be experienced and exactly how the stories will be kept alive.
Kind regards,
Kevin
The avenue really does look like a dark, mystical tunnel, especially in black and white.
If the grim stories about the ‚Grey Lady‘ are to be given a face, I would love to walk along the „spooky road“ someday.
Alone or with a partner, and in atmospheric weather:
Early morning in fog or in the evening, in light „fine misty rain,“ in drizzle, and the onset of darkness.
Best wishes from autumnal, drizzly northern Germany,
Sandra
Dear Sandra,
Thank you for your kind comment.
The stories about “Grey Lady” have probably been around for centuries. After hearing them, our perceptions of that avenue are changed forever as are the stories we ourselves tell about the avenue.
Wintry condition are bearing down on Ireland, too! As you say, walking it in those conditions is exactly how the avenue should be experienced and exactly how the stories will be kept alive.
Kind regards,
Kevin
The avenue really does look like a dark, mystical tunnel, especially in black and white.
If the grim stories about the ‚Grey Lady‘ are to be given a face, I would love to walk along the „spooky road“ someday.
Alone or with a partner, and in atmospheric weather:
Early morning in fog or in the evening, in light „fine misty rain,“ in drizzle, and the onset of darkness.
Best wishes from autumnal, drizzly northern Germany,
Sandra
Wunderbar – Vom Menschen initiiert, von der Natur repräsentiert, vom Menschen wieder zerstört – the circle of human life.
Dear Lorenzo,
Thank you for your thoughtful comment.
I would perhaps include “ exploited by man” to your quotation and note that is not necessarily about the circle of “ human life” but more related to the circle of life that Western man has created.
Kind regards,
Kevin