Irlandnews Irland TV-Tipp In den Fängen der Wikinger

Irlandnews Irland TV-Tipp

Der Irland TV-Überblick für die kommende Woche: Irland, zu Beginn des 9. Jahrhunderts. Der junge Adelige Findan und seine Schwester Melkorka werden Opfer eines Wikingerüberfalls. Das wichtigste Ziel der Angreifer: Menschenraub. Die skandinavischen Krieger haben früh erkannt, dass mit Lösegelderpressung und Sklavenhandel mehr Profit zu machen ist als mit dem Raub von Vieh und Kirchenschätzen. Moderne Methoden wie die Bodenradar-Archäologie haben erst in den letzten Jahren Licht in dieses wenig bekannte Kapitel gebracht.

 

Samstag, 11. Mai 2024, ZDFneo 15:50 Uhr: Faszination Erde – mit Dirk Steffens: Irland – die magische Insel
(Wiederholung)

„Irland Küsten sind legendär. Einst waren sie der Schrecken der Seefahrer. Davon zeugen unzählige Wracks am Meeresboden. Im 19. Jahrhundert errichtete man unter abenteuerlichen Bedingungen Leuchttürme entlang der Küsten. Noch heute weisen etwa 70 davon den Seefahrern den sicheren Weg. Eine Küstenlandschaft wird – der Legende nach – dem Streit zweier Riesen zugeschrieben: Einer trieb sein Unwesen in Irland, der andere in Schottland. Die Küste ist allerdings das Ergebnis einer bewegten Vergangenheit und den „Riesenkräften“ aus der Tiefe der Erde zu verdanken.

Die „Grüne Insel“ ist bekannt für reiche Niederschläge. Doch eine Region ist überraschend karg: kein Fluss, kein Bach ist auf der Oberfläche zu sehen. Ein Soldat, den es im 17. Jahrhundert dorthin verschlagen hatte, beschrieb die Landschaft des Burren so: „Es gibt hier kein Wasser, um einen Mann zu ertränken. Keinen Baum, um ihn aufzuhängen. Und nicht genug Erde, um ihn zu begraben.“ Die Beschreibung mag etwas makaber sein, ist aber durchaus treffend. Und doch wird die Region im Untergrund von einem ausgedehnten Flusssystem durchzogen. Bis heute tauchen Forschende durch die kilometerlangen Wasserläufe, um sie zu erkunden und zu dokumentieren. Und oben, zwischen den kargen Felsen, gedeiht eine überraschende Vielfalt an Pflanzen. Hier findet man Spezies in Nachbarschaft, die sonst nur in verschiedenen Klimazonen vorkommen.“ (Senderinformation)

 


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Sonntag, 12. Mai 2024, arte 15:50 Uhr: In den Fängen der Wikinger (Dokumentation)

„Abenteurer, Entdecker und Eroberer – die Wikinger gelten als Helden des Mittelalters. Erzählungen über grenzenloses Draufgängertum verstellen bis heute den Blick auf ihre dunkle Seite. Es war Menschenhandel, der den Alltag der Nordmänner maßgeblich bestimmte und über Jahrhunderte das Funktionieren und die Ausdehnung ihrer Welt möglich machte. Die Routen des Menschenhandels umspannten Europa, reichten von Island bis Bagdad. Ausgehend von zwei jungen Iren, Findan und seiner Schwester Melkorka, erzählt die Dokumentation die Geschichte der Wikinger aus der Sicht ihrer Opfer.

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Wikinger gelten als Helden des Mittelalters. Doch auch mörderische Raubzüge und Menschenhandel bestimmte maßgeblich den Alltag der Nordmänner.

Irland, zu Beginn des 9. Jahrhunderts. Der junge Adelige Findan und seine Schwester Melkorka werden Opfer eines Wikingerüberfalls. Das wichtigste Ziel der Angreifer: Menschenraub. Die skandinavischen Krieger haben früh erkannt, dass mit Lösegelderpressung und Sklavenhandel mehr Profit zu machen ist als mit dem Raub von Vieh und Kirchenschätzen.

Findan und Melkorka werden getrennt und auf abenteuerlichen Wegen quer durch Europa verschleppt. Sie erleben Sklavenarbeit, Misshandlung und sexuellen Missbrauch. Findan gelingt schließlich die Flucht. Er beschließt sein Leben als freiwillig eingeschlossener Mönch im schweizerischen Kloster Rheinau. Später wird er ein katholischer Heiliger – deswegen wurde seine Lebensgeschichte kurz nach seinem Tod aufgezeichnet und stellt das einzige Dokument eines Wikingersklaven dar, das auch von Historikern als authentisch bewertet wird.

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Findan (Rickie O’Neill, li.) verdient sich den Respekt seines Herren (Dmitry Vinokurov, re.), nachdem er ihm in einem Kampf das Leben gerettet hat.

Moderne Methoden wie die Bodenradar-Archäologie haben erst in den letzten Jahren Licht in dieses wenig bekannte Kapitel gebracht. Wissenschaftler wie der österreichisch-schweizerische Georadar-Spezialist Wolfgang Neubauer gehen davon aus, dass die Wikingergesellschaft zu einem Viertel aus Sklaven bestanden haben muss. Nur so ist die Errichtung und Erhaltung gewaltiger Schiffsgräber und Kulthallen denkbar, wie sie kürzlich am Oslofjord in Norwegen entdeckt wurden. Doch die Routen des Menschenhandels reichten noch weiter: Die Wikinger verkauften Sklaven bis nach Byzanz und weiter in die arabische Welt. Erst im Hochmittelalter ging die Sklaverei langsam zurück. Leibeigene Bauern gab es allerdings weiterhin.“ (Senderinformation)

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Abenteurer, Entdecker und Eroberer – die Wikinger gelten als Helden des Mittelalters. Doch sie waren auch berüchtigte Sklavenhalter. Die Routen des Menschenhandels reichten von Island bis Bagdad.

 

NEU: Dienstag, 14. Mai 2024, 3sat 3:25 Uhr: Crossroads – A. S. Fanning

„Die Musik des in Berlin lebenden Iren A.S. Fanning ist groß, düster, gewaltig, pessimistisch und trotzdem catchy. Er hat die apokalyptische Qualitäten von Nick Cave oder The National. Mit seiner internationalen Band ist A.S. Fanning völlig analog unterwegs. Man könnte sein Schaffen als Anti-Folk-Noir beschreiben, mit dunkel brodelnder Grandezza und einnehmender, songschreiberischer Größe – das hat Klasse ohne Pomp, ist Kunst ohne Kitsch.

Auch ehemalige Granden wie Scott Walker, Leonard Cohen und Tim Buckley mögen Pate gestanden haben, die internationale Fachpresse ist dementsprechend entzückt. Als „reich und ausdrucksstark“ bezeichnete „The Sunday Times“ seine Musik, „Clash Magazine“ entdeckte „den Sound eines Künstlers, der an seine Grenzen geht“, „Fame Magazine“ findet A.S. Fanning „fesselnd“, „Joe.ie“ meint: „Die pechschwarzen Texte werden perfekt ergänzt durch Fannings unverwechselbare, Dublin-akzentuierte Baritonstimme“, und „The 405“ schließlich feiert „eine emotionale Spritztour mit Liedern über Hingabe und ertragenen Herzschmerz“.

Fanning hat ein auffälliges Talent für leicht morbide Sounds und Songs, die gleichzeitig nüchtern und schwelgerisch geraten. Melancholie ist ein viel zu schwaches Wort. Verzweiflung trifft es auch nicht: A.S. Fanning ist eher ein nüchterner Chronist einer untergehenden Welt. Er vertont existenzielle Ängste und Grenzerfahrungen, singt über die schulterzuckende Erkenntnis, dass die Hoffnung auf das Gute ständig am Leben zerschellt, kleidet wortgewaltige Texte in lakonischen Vortrag, erhebende Gitarrenkaskaden werden geschmackvoll mit tremolierendem Rhodes-Piano, flächiger Orgel oder zurückhaltender Slide akzentuiert. Und diese Stimme – zum Niederknien. Das klingt manches Mal cineastisch, aber all das ist nicht lediglich inszenierte Atmosphäre – nein, das ist Ausdruck von wahrhaftiger Tiefe.“ (Senderinformation)

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A.S. Fanning bei Crossroads Gig im Frühjahr 2024

 

Mittwoch, 15. Mai 2024, ZDF 3:20 Uhr: Harry Wild – Mörderjagd in Dublin – Immer Ärger mit Harry
(Wiederholung)

„Humorvolle Krimiserie um eine Literaturprofessorin im Ruhestand, die in Dublin ihrem Sohn in dessen Arbeit als Kommissar pfuscht und damit beginnt, als Hobby Mordfälle aufzuklären.

Eigentlich will Harry ihren Ruhestand dazu nutzen, in aller Ruhe ihren ersten Roman zu schreiben. Doch weiter als bis zur Überschrift „Kapitel 1“ kommt sie nicht, denn sie wird auf offener Straße Opfer eines Überfalles – ihre Geldbörse wird ihr aus der Hand gerissen.

Im Grunde ist Harriet „Harry“ Wild (Jane Seymour) eine toughe Frau, die nichts aus der Ruhe bringt – im Gegenteil: Ihre Schlagfertigkeit gepaart mit ihrer Intelligenz und der Vorliebe für einen Schluck guten Rotweins bringt sie schnell in Schwierigkeiten. Gemeinhin gilt sie deswegen als Schrecken aller Cocktailpartys. Doch von dem Raub auf offener Straße ist sie so schockiert, dass sie ihren Sohn Charlie (Kevin J. Ryan) anruft und ankündigt, ihn und seine Familie für längere Zeit zu besuchen. Schwiegertochter Orla (Amy Huberman) und Enkelin Lola (Rose O’Neill) sind aus den bereits genannten Gründen nicht sehr begeistert von dieser Vorstellung. Als Harry nachts nicht schlafen kann, studiert sie heimlich die Akte eines Mordfalles, die ihr Sohn mit nach Hause genommen hat.

Schnell vermutet sie einen Zusammenhang zwischen einem Mordopfer mit eingeschlagenem Schädel und dem in den Medien sehr präsenten Entführungsfall einer Frau. Harry entdeckt gewisse Parallelen zu einem Buch von Edmond Porter mit dem Titel „Calabras“. Als sie ihrem Sohn davon berichtet, ist dieser entsetzt darüber, dass sie seine geheimen Unterlagen liest, und verbittet sich das für die Zukunft. Zudem schenkt er ihr keinen Glauben, weil Harrys Theorie ihm einfach zu abstrus erscheint.

Doch Harry wäre nicht Harry, wenn sie gleich klein beigeben würde. So besorgt sie sich von ihrem Kumpel Glenn kurzerhand einen Elektroschocker und beschließt, selbst die Ermittlungen aufzunehmen, um ihre Hypothese zu beweisen. Sehr zupass kommt ihr dabei der Umstand, dass ihr der Schüler Fergus (Rohan Nedd) erneut über den Weg läuft – jener junge Mann, der ihr vor Kurzem das Portemonnaie geraubt hatte. Sie ist überrascht, wie liebevoll er sich um seine kleine Schwester kümmert, und gibt ihm die Chance, sein Vergehen wiedergutzumachen. Er müsse ihr nur bei einer Observierung ihres Hauptverdächtigen zur Seite stehen. Ob das gut geht?

Acht Folgen „Harry Wild – Mörderjagd in Dublin“ werden dienstagnachts wiederholt.“ (Senderinformation)

Irlandnews Irland TV-Tipp - Harry Wild - ZDF

Eigentlich will Literaturprofessorin Harriet „Harry“ Wild (Jane Seymour) ihren Ruhestand genießen: ein Buch schreiben, viel Wein trinken und ansonsten entspannen. Doch ihre Pläne werden immer wieder durch Mordfälle durchkreuzt, bei denen sie – leider als Einzige – das richtige Gespür beweist.

 

Foto Credits:
Das Titelbild und die Bilder zwei bis vier gehören zur Dokumentation „In den Fängen der Wikinger“, © Interspot Film/Martin Maguire, Foto: ZDF
Das fünfte Bild gehört zur Sendung „Crossroads – A. S. Fanning“, Foto: WDR, Rockpalast, Crossroads, 3sat
Das letzte Foto gehört zur Serie „Harry Wild – Mörderjagd in Dublin“, © ZDF/Szymon Lazewski/Zoe Productions DAC/AcornTV