Ein eisiger Jahresbeginn mit viel Sonne. Wir sind hier im Südwesten Irlands kalt und sonnig ins Jahr 2021 gestartet. Trockenes kontinentales Hochdruckwetter aus dem Norden beschert der grünen Insel seit fast zwei Wochen viel Licht, Kälte, blauen Himmel, Eis und gefrorene Böden.

So lässt sich der dritte strenge Lockdown, in den uns eine zunehmend überfordert wirkende Regierung gleich nach Weihnachten schickte, ganz gut ertragen. Beim Blick zurück auf die Wetterbilanz 2020 fühlen wir uns fast ein wenig entschädigt. Unser Freund und Nachbar Stefan, der das lokale Wetter in der Bantry Bay seit 1986 täglich ohne Unterbrechung aufzeichnet, errechnete für das vergangene Jahr diese Fakten:

:: 2020 brachte 2560 Millimeter Regen (oder 2560 Liter pro Quadratmeter. Das war Nässe-Rekord.)

:: Die Sonne schien an nur 860 Stunden, wobei wir in der Bantry Bay in helleren Jahren auch schon 1200 Sonnenstunden Sonne hatten.

:: Die Durchschnitts-Tageshöchst-Temperatur lag erstmals seit 1986 knapp unter 13 Grad. Der Grund dafür: Wenig Sonne im wenig beeindruckenden Hochsommer.

Die trockenen Wintertage sind, wie man auf dem Foto sehen kann, immer auch die Tage des Feuers. Bere Island im Bildhintergrund sieht aus, als wäre dort gerade ein Krater ausgebrochen. Es sind Menschen, die die sogenannten Ginsterfeuer legen, um Weiden und Berge abzufackeln oder um einfach nur zu zündeln.

Was euphemistisch die “thermische Sense” genannt wird, soll den Graswuchs zugunsten der Schafe fördern und anderen Büsche und Sträucher, Ginster und Gagelstrauch beseitigen. (Mehr zum Thema der zunehmend in der Kritik stehenden Feuer-Praktiken hier und hier ).

 

Foto: Corona Drohna