EDIT 17:05: Katie Taylor gewinnt den Kampf und holt Gold. Irland feiert die erste Goldmedaille bei den Olympischen Spielen von London.

Katie Taylor IrlandIrland liegt in diesen Tagen von Olympia einer zierlichen jungen Frau mit Trommelfäusten zu Füßen: Go, Katie, go, Katie Taylor  ist die größte Irin des Augenblicks — und heute nachmittag um 16:45 Uhr versammelt sich die Insel-Nation um die Fernsehgeräte: Dann kämpft die 26-jährige Katie aus Bray aus dem County Wicklow um olympisches Gold. Die Medien scheuen derzeit keinen Vergleich, stellen den Finalkampf im Leichtgewicht der Frauen schon im Vorfeld auf eine Stufe mit dem historischen Moment von Sysdney 2000, als Sonia O`Sullivan mit einem beherzten Lauf Silber auf der 5000-Meter-Strecke holte und sich als größte Laufsport-Ikone Irlands verewigte. Die Katie-Mania fällt freilich nicht aus dem selten blauen Himmel über London, Katie Taylor ist auf einer Mission und wird in Londons Box-Arena von 10.000 irischen Fans begleitet. Die schlaggewaltige junge Irin war bereits Weltmeisterin, sie spielt zudem Fußball auf höchstem Niveau in Irlands Nationalmannschaft, ist stark in der Werbung präsent und eine gern gesehene VIP im öffentlichen Leben auf der Insel.

Irland will heute Katie Taylor und sich selbst feiern, denn Irland sehnt sich nach Gold. Olympisches Gold erkämpfen die Sportler der gesamt-irischen Mannschaft selten, bei den Spielen von London hat  sich das irische Team immerhin eine Bronze-Medaille im Springreiten (Cian O’Connor) und eine weitere Medaille im Boxen der Männer (Paddy Barnes) gesichert. Das Gold der hübschen Leichtgewichts-Boxerin Katie Taylor würde alles in den Schatten stellen: Ein großer Moment kündigt sich an, ein irischer Traum kann in Erfüllung gehen, ein gewonnenes Finale. Heute Nachmittag könnte eine neue irische Ikone geboren werden — im Trommelfeuer harter Frauenfäuste.

Foto: RTÉ