Killarney National Park


Hoffnung nach dem Großbrand im Killarney National Park.
Drei Wochen nach den verheerenden Feuern kehrt das Leben auf den verbrannten Flächen zwischen dem Upper Lake und dem Muckross Lake langsam zurück. Die Feuer, die Ende April drei Tage lang an drei verschiedenen Stellen wüteten und die möglicherweise auf Brandrodung oder gar Brandstiftung zurückzuführen sind, zerstörten auf mehreren tausend Hektar die Vegetation und töteten Vögel, Insekten und kleine Säugetiere. Das nach lokalen Einschätzungen größte Feuer im Park seit 40 Jahren beschädigte auch viele der alten Eichenbäume.

Ein Großteil der Eichen könnte den Brand dennoch überlebt haben. Wie an den steilen Hängen des Eagle´s Nest (unser Foto) schlagen die Eichen aus und verwandeln die triste, verkohlte Landschaft mit ihren leuchtend grünen Blättern in eine Frühlingslandschaft. Der invasive Rhododendron ponticum, der dem Eichenwald im Verdrängungswettbewerb schwer zu schaffen macht, erwies sich in der Feuersbrunst eher als Schutz für die uralten Eichen. Die immergrünen Rhodos sind schwer entflammbar und wirkten als Feuerbremse.

Irlands ältester Nationalpark mit dem größten Eichenwald des Landes erlebt schwere Zeiten: Neben Feuern und Rhododendron-Plage machen ihm vor allem die drastisch reduzierten Budgets der Regierung und die Ausdünnung des Park-Personals zu schaffen. Der Sparkurs der Regierung für die Naturparks des Landes – alleine die grausame Greyhound-Rennszene bekommt 15 mal mehr Geld vom Staat – hat die einst stattliche Zahl der Park-Rangers auf ganze fünf zusammenschrumpfen lassen. Auch die Geschäftswelt und die Tourismusindustrie von Killarney, die vom Park seit Generationen komfortabel leben, zeigten in der Vergangenheit wenig Einsatz und nur geringe Spendenbereitschaft für den Nationalpark, den sie offensichtlich als kostenlose Ressource betrachten.

Foto: Markus Bäuchle