Himmel Irland

Lange Spaziergänge helfen. Hier am Meer, dort im Park . . .

 

Heute geht es auf Irlandnews weiter mit der neuen Mini-Serie How to hang on to lockdown without losing your mind – sinngemäß: Wie man im Lockdown den Verstand nicht verliert. Irlandnews-FreundInnen im Lockdown geben Antworten auf diese drei Fragen:

 

1. Schaffst Du es, im Dauer-Lockdown ausgeglichen, motiviert oder sogar kreativ zu bleiben – und wenn ja wie und womit?

2. Was vermisst Du im Lockdown am meisten? (Gibt es ein Rezept gegen dieses Fehlen und Vermissen?)

3. Welche Lockdown-Errungenschaft möchtest Du in eine Zeit danach hinüber retten?

 

 

Wir haben unseren Musik-Experten Patrick Steinbach (Foto) gefragt, der für Irlandnews die Musik-Kolumne schreibt: Patrick, wie geht es Dir derzeit in Deinem Music Corner . . .

 

1. Schaffst Du es, im Dauer-Lockdown ausgeglichen, motiviert oder sogar kreativ zu bleiben – und wenn ja wie und womit?

“Motiviert und kreativ zu sein und dabei auch noch halbwegs ausgeglichen, das ist für mich Normalzustand, aus dem heraus ich meine Arbeit als Musiker und Gitarrenlehrer verrichte. Da hat sich wenig verändert. Nur weil sich die Rahmenbedingungen ändern, heißt es ja nicht, dass die Grundeinstellung verloren geht. Im Gegenteil. Im großen Chor der Jammernden muss es auch positive Verstärkung und Optimismus geben.

 

2. Was vermisst Du im Lockdown am meisten? (Gibt es ein Rezept gegen dieses Fehlen und Vermissen?)

“Am meisten vermisse ich die sozialen Kontakte, gemütliches Biertrinken mit Freunden, Konzerte spielen und besuchen und natürlich eine Freundin, die es gar nicht gibt. Ich kenne nur ein einziges Rezept, welches auch nicht wirklich hilft, welches man sich aber hin und wieder vorsagen darf: einfach aushalten!
Oder um es mit den Worten von Lawrence von Arabien zu sagen: “The trick, William Potter, is, that you don´t mind that it hurts!” (der Trick mit dem abbrennenden Streichholz, und wie man es vermeidet, dass man sich die Finger verbrennt).”

 

3. Welche Lockdown-Errungenschaft möchtest Du in eine Zeit danach hinüber retten?

“Tägliches Spazierengehen im Wald, mindestens eine halbe Stunde.”

 

Zugabe. Glaubst Du, ob es nach dem Ausstehen der Krise in Bezug auf die Kulturlandschaft genauso wird wie vorher?

“Leider nein. Einmal geschlossene Clubs bleiben zu. Es wird eine Drift ins Internet geben, Streamingkonzerte, bei denen man kaum Geld verdienen kann. Der digitale Gitarrenlehrer wird mir Jobs streitig machen. Größere Strukturen wie Orchester, Ensembles oder Tanzgruppen werden zerbröseln. Straßenmusik anstelle Konzerthalle; der evolutionäre Druck auf alle Kulturschaffenden wird immens sein. “The survival of the fittest”, das ist der Song der Stunde, sozusagen der Corona-Soundtrack, oder einfach nur ein ziemlich schlecht gespielter Blues.”

 

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Wer hat Lust, ebenfalls zu antworten? Die Kommentarspalte weiter unten ist geöffnet.
Weitere Antworten gibt es hier: Ausgeglichen und motiviert im irischen Endlos-Lockdown?

 

Fotos: Markus Bäuchle; privat