In Deutschland, Schweiz und Österreich freut man sich über traumhafte Wintertage mit blauem Himmel, “bloß” 5 Grad unter Null, Rauhreif am Morgen und nur ab und zu einige Millimeter Eis auf der Straße. In Irland herrscht geradezu Panikstimmung, sicherlich kräftig geschürt durch persönliche Horrorberichte im Radio, wenn Einzelpersonen in dunklen Tälern ihr Schreckensszenario in allen Farben schildern.
Der Schuldirektor wird indes nicht müde, einen weiteren schulfreien Tag auf dem elterlichen Handy anzukündigen, wenigstens die Jugend freut sich. Unsere steile Straße mit dunkel-eisigen Kurven jedenfalls fährt sich bestens, vor allem durch die perfektionistischen Streumaßnahmen des Nachbarfarmers. Ihm wie auch anderen Farmern wird das Streumaterial zur Verfügung gestellt, bei der Arbeit handele es sich um “voluntary work” (freiwillige Arbeit), wie er mir versicherte. Die Peat- und Kohlehändler und fast alle Tankstellen dürften sich derzeit eine goldene Nase am Brennmaterial verdienen, so hat ein Berufsstand in diesen schweren Zeiten wenigstens ein gutes Weihnachtsgeld zur Verfügung. Mit diesen Torfbarren und -klumpen (peat) wird noch in vielen alten Häusern geheizt, man kann es gut bis auf die Straße riechen.