Schützt den Alkohol“Es ist ein Brauch von alters her, wer Sorgen hat hat auch Likör”, reimte Deutschlands Ur-Vater der Humoristen, Wilhelm Busch. In Irland haben in diesen Jahren viele Menschen viele Sorgen. Und nicht immer genug “Likör”. Wo Arbeit und Geld fehlen, füllen sich die Vorräte an Prozentigem und Hochprozentigem nicht wie von magischer Hand. Zumal die Preise für Alkohol trotz des langjährigen Abwärtstrends auf der Insel noch immer vergleichsweise hoch sind.

Während manche Länder dieser Erde versuchen, ihre Bürger vor dem Alkohol zu schützen, macht sich im Rezessions-Irland ein neuer Trend breit: Der Alkohol wird vor den Menschen geschützt.  Schutzhaft, Diebstahlsicherungen und elektronische Fußfesseln für Schampus wie auch für billigen Fusel (Foto) haben in vielen Märkten Einzug gehalten. So sollen die Flaschen mit den flüssigen Seelentröstern vor Ladendieben, Mundräubern und sorgenvollen Zeitgenossen in Notlagen besser geschützt werden.

Der Druck auf die Alkoholbestände hat zugenommen: In einer Kleinstadt im irischen Südwesten etwa wurde der Alkoholladen (“Off License”) in einem Monat dreimal aufgebrochen und geplündert. Die Täter kamen immer im Schutz der Dunkelheit und zertrümmerten das Schaufenster. Der örtliche Glaser freute sich, der Ladenbesitzer weniger – und dessen Versicherung schon gar nicht: Seit kurzem wird der Alko-Shop nachts mit einem massiven Metallgitter geschützt.

 Foto: Eliane Zimmermann