Seit Wochen wollten die Gerüchte im kleinen Ort K. am kleinen Fluß O. nicht verstummen: Das Geld ist knapp, das Verbrechen auch – der örtliche Polizeiposten stand auf dem Spiel. Bald war es amtlich: Die Garda-Station muss schließen, der Staat kann und will sich die Mini-Polizeiposten auf dem Land nicht mehr leisten.

So war guter Rat teuer, und die Lokal-Honoratioren steckten die Köpfe zusammen, die Drähte zum Politiker ihrer Wahl liefen heiß, und es wurde schnell klar: Im kleinen verschlafenen Ort K. muss ein schneller polizeilicher Ermittlungserfolg her. Doch woher das Verbrechen nehmen, wenn nicht selber produzieren?

Nach einigem Nachdenken fiel der Groschen: Da wohnte doch noch immer diese zugereiste Frau mit ihrem Sohn, die bekannt dafür war, dass sie mit allerlei Kräutchen rummachte, mit Hanf  und so. Eine gute Idee! Der Dorfpolizist motivierte sich eilends zu einer Razzia, sprach bei der Nachbarin vor –und fand schnell, was er gesucht hatte: Das Beste vom Hanf, Marihuana, Marke Eigenanbau. Die Pflanzen wurden sicher gestellt, Mutter und Sohn vorübergehend festgenommen, Politiker und Presse informiert.

Bald darauf trat der dicke Fianna-Fail-Senator mit Stolz geschwellter Brust auf und verkündete die Rettung des Polizeipostens von K. Die Lokalzeitung berichtete von einem sensationellen Cannabis-Fund, und alle Menschen in K. waren froh, dass sie von ihrer Polizei wieder einmal so hervorragend beschützt worden sind.