Jeder kennt das dringende drängende Körpergefühl, wenn die Natur ruft, wenn die Nase gepudert sein will, wenn sich Verzweiflung mangels eines Stillen Örtchens breit macht. Wer ist nicht schon mal “in der Fremde” unterwegs gewesen und hat sich in Körperbeherrschung üben müssen, weil er oder sie den Weg zum nächsten Lokus schlicht nicht kannte. Gut deshalb, dass es Internet und Smartphone gibt. Auf einschlägigen Seiten wie den Bathroom Diaries und Gratispinkeln.de oder mit der entsprechendenden iPhone App lassen sich die druckmindernden Örtchen heute schnell ausfindig machen.

In Irland ist das Leben und Verdauen auch in dieser Hinsicht einfacher. Wer über Land steuert, findet hinter der nächsten Hecke oder der übernächsten Steinmauer gebührend Schutz für das kleine Geschäft (aber bitte: immer mindestens 30 Meter vom nächsten Wasserlauf entfernt den Dingen freien Lauf lassen); und wer durch ein Dorf oder eine Stadt fährt, trifft zumeist in zentraler Lage auf ein öffentliches Toilettenhäuschen. Zwar sind die Dorf-Klos meist mehr Latrine als Toilette, aber dafür kosten sie in der Regel nix. Ein schöner und wenig gewürdigter Service des irischen Staats in einer Zeit, da MacPee und Co vom Bahnhofsklo bereits 50 Cents und mehr für jeden kleinen Ablasshandel einkassieren.