Jeder kennt das dringende drängende Körpergefühl, wenn die Natur ruft, wenn die Nase gepudert sein will, wenn sich Verzweiflung mangels eines Stillen Örtchens breit macht. Wer ist nicht schon mal „in der Fremde“ unterwegs gewesen und hat sich in Körperbeherrschung üben müssen, weil er oder sie den Weg zum nächsten Lokus schlicht nicht kannte. Gut deshalb, dass es Internet und Smartphone gibt. Auf einschlägigen Seiten wie den Bathroom Diaries und Gratispinkeln.de oder mit der entsprechendenden iPhone App lassen sich die druckmindernden Örtchen heute schnell ausfindig machen.
In Irland ist das Leben und Verdauen auch in dieser Hinsicht einfacher. Wer über Land steuert, findet hinter der nächsten Hecke oder der übernächsten Steinmauer gebührend Schutz für das kleine Geschäft (aber bitte: immer mindestens 30 Meter vom nächsten Wasserlauf entfernt den Dingen freien Lauf lassen); und wer durch ein Dorf oder eine Stadt fährt, trifft zumeist in zentraler Lage auf ein öffentliches Toilettenhäuschen. Zwar sind die Dorf-Klos meist mehr Latrine als Toilette, aber dafür kosten sie in der Regel nix. Ein schöner und wenig gewürdigter Service des irischen Staats in einer Zeit, da MacPee und Co vom Bahnhofsklo bereits 50 Cents und mehr für jeden kleinen Ablasshandel einkassieren.
Lieber Markus,
immer wenn ich in Irland unterwegs war, habe ich viele Jahre traumatische Erfahrungen in puncto
Toiletten gemacht, weil ich schlicht keine gefunden habe und oft eine Hecke oder Mauer auch nicht
vorhanden war. Seit etlichen Jahren nun habe ich d i e Lösung gefunden: Toiletten bei den Tankstellen
anfahren! Meistens ist dort ein „stilles Örtchen“ vorhanden – allerdings manchmal nicht sehr sauber.
Wenn man sich aber in „Nöten“ befindet ist dies oft zweitrangig oder man versucht eben bis zur
nächsten Tankstelle zu kommen! In diesem Sinne: viel Erfolg auf der ganzen Linie!
Wie immer, viele liebe Grüße auf die Insel, Elke
Du kannst es drehen und wenden wie Du willst, auch die West Cork Division des Cork County Council, die hier die Schüsseln unterhält, ist Teil des Staats.
Von U2 wird ja in Irland bekannterweise nix finanziert … „der irische Staat“ ist jedoch eine zentralistische Sache mit Sitz Dublin, der zwar Steuergelder ausschüttet, aber über deren Verwendung vor Ort nicht entscheidet. So ist dann die Latrine an der Touristenrennbahn im Südwesten tatsächlich ein Service des County Cork oder Kerry. Vielleicht wird es jetzt nachvollziehbarer …
Zahl Du ruhig weiter, hast ja gerade wieder vier Cents beim Bierkaufen gespart. Dublin ist halt auch in dieser Hinsicht Dublin. Dein Begriff von Staat ist nicht nachvollziehbar: Denkst Du die Counties werden von U2 finanziert?
… wer durch ein Dorf oder eine Stadt fährt, trifft zumeist in zentraler Lage auf ein öffentliches Toilettenhäuschen.
Ist das so? Keineswegs – und um nur die grösste Stadt des Landes zu nehmen: In Dublin gibt es keine öffentlichen Toiletten, egal ob mit oder ohne Gebühren, das einzige Refugium sind hier Klos in Privatbesitz.
Ein Service „des irischen Staats“ sind die vorhandenen öffentlichen Toiletten im Lande auch nicht, sie werden von der jeweiligen Gemeinde oder dem County betrieben. Gut, man kann jetzt sagen, dass die ja auch irgendwie der Staat sind. Ganz grob und vereinfacht.
Davon einmal abgesehen … zahle ich gerne für ein sauberes Klo ohne Cottaging und weggeworfene Kanülen …