In Irlands Hauptstadt. Gestern mal wieder durch Dublins Fair City geschlendert. Klar, where the Girls are so vergleichsweise pretty. Aber das ist ein anderes Thema. Wir standen vor dem Spire, der Needle, und fragten uns einmal mehr: Das soll das Wahrzeichen der irischen Hauptstadt sein? Der verspätete Milleniums-Marker ein Milestone in den kommenden Jahrhunderten? Die Zeit wird´s richten. Heute aber eine andere Frage: Wer kennt dieses alte Eisengeländer, und wer seine Geschichte?
Vielleicht gibt es etwas zu gewinnen. Wenn die Antwort originell ist.
Foto: © 2015 Markus Bäuchle / Wanderlust
Genau, Sandra. Die Ha´Penny, Dublins und Irlands bekannteste Brücke.
Anm.: Ha’Pennys Planer, John Windsor, kommt aus dem englischen Shropshire, der redaktionelle Fehler ist aber inzwischen in seinem Familienstammbuch geändert worden. :-)
Die berühmteste Dame in Dublin ist sicherlich die Half Penny Bridge, oder Ha‘ Penny Bridge, wie und wenn man ihren Namen in Irland zügig ausspricht. Sie wohnt mitten in der City und ist schnell im Kneipenviertel Temple Bar (Südseite) und in den Einkaufsstraßen rund um die Henry Street auf der Nordseite der Liffey.
Ihre Geburtsdaten sind beachtenswert: Die Schwangerschaft war länger als üblich und dauerte ein Jahr, von 1815 bis 1816! Das hat sich wohl ausgezahlt, bei der Geburt war sie stolze 43 m lang und 3,7 m breit! Getauft wurde sie im Mai 1816. Ihr Planer und Erzeuger war übrigens John Windsor, einem Stahlbauer aus dem englischen Windsor. Im Laufe der Zeit erhielt sie noch einige Spitznamen wie „Wellington Bridge“ oder „Metal Bridge“, vielleicht wegen ihrer bogenförmigen Figur.
Nun ging die Zeit voran und aus der jungen Dame wurde eine erwachsene Frau, die ihren Look inzwischen der modernen Zeit angepasst hat: Von dem biederen gusseisern zu einem auffälligen weiß – jetzt erstrahlt sie in neuem Glanz! Diese umfangreichen Schönheitsreparaturen dauerten von 2001-2003. Das Styling hatte seinen Preis, immerhin rund 1,6 Millionen Euro. Dafür gab es aber im Jahr 2003 sogar eine Anerkennung, den Europa-Nostra Preis!
Ha’penny war schon früh geschäftstüchtig und kassierte einen halben Penny Wegezoll vor ihrer Haustür. Das hat sie 1919 wieder abgeschafft. Inzwischen kommenden täglich tausende Menschen vorbei und der Arbeitsaufwand ist einfach zu hoch geworden. Viele Dublin-Besucher lieben die „Droichead na Leathphingine“, deshalb ist sie auch die meistfotografierte Schönheit vor Ort und wird sogar als „Wahrzeichen der Stadt“ tituliert.