Glengarriff, West Cork, virtuell: Keiner hat die Straße geputzt

Seit Ende vergangener Woche können Google-Maps-Nutzer neben der Antarktis (!) und Brasilien auch die Straßen und Sträßchen von Irland virtuell erkunden. Mit regierungs-amtlichem Segen schaltete Google das neue Angebot frei und am Wochenende wurde auf der Insel fleißig ausprobiert. Zu vorübergehender Berühmheit brachten es dabei zwei Jugendliche aus Dublin, die es mit heruntergezogener Hose in Street View geschafft hatten (Foto unten). Die beiden Blankzieher,  die ihre verlängerten Rücken im Ballinteer Drive in die Google-Kamera hielten, waren am Wochenende die Stars im irischen Online-Kosmos.

Erst allmählich, nachdem sie ihr eigenes Haus, ihre eigene Straße in Street View gesehen haben, machen sich einzelne Menschen auf der Insel Gedanken, ob ihnen Google da nicht zu nahe auf den Pelz und hinein in die Privatsphäre rückt. Eine kontroverse öffentliche Diskussion wie in Deutschland, wo die Bürger noch bis zum 15. Oktober die Unkenntlichmachung ihres Straßenabschnitts einfordern können, gibt es in Irland aber nicht.

Google-An-arschisten in Dublin

Die Google-Fahrzeuge mit aufgebauter Rundum-Spezial-Kamera fuhren seit März 2009 Irland ab und nahmen die Ansichten von 82.000 Kilometern Straße und Umgebung auf. Laut Google deckt das neue Street-View-Feature auf maps.google.ie fast das gesamte Straßennetz der Republik Irland ab. Einige Tests zeigen allerdings, dass viele kleine Seitenstraßen von der Kameras der Web-Krake nicht erfasst wurden – und das ist gut so.

Interessant wird sein, wie die Nutzung von Street View das Verhalten von Urlaubern beeinflussen wird. Immerhin können Irland-Fahrer künftig ihre Wunschroute bereits einmal am Computer vor-fahren und sich dann eventuell neu orientieren – je nachdem, ob in der virtuellen Google-Welt gerade die Sonne scheint und ob die Landschaft sich in Bestform präsentiert oder nicht.