Bed & Breakfast — das B&B — ist eine Institution in Irland. Bei der Familie im Haus übernachten, morgens mit einem Full Irish Breakfast den Tag beginnen, das ist bei deutschen Urlaubern weiterhin ziemlich beliebt, auch wenn sie zuhause die Pension oder das „Fremdenzimmer“ längst meiden. Zu Irland passt das, sagen Besucher. Die Iren selber sind da etwas anderer Meinung, sie halten das B&B längst für piefig und altmodisch.
Sie zieht es die Einheimischen bevorzugt in die vielen Hotels auf der Insel, die oft schick wirken ohne wirklich schick zu sein. Das Überangebot an Hotelzimmern, das derzeit der Nachfrage angepasst wird, hat zu einem enormen Preisdruck auf die B&Bs geführt. Der Preisunterschied zwischen Hotel und B&B ist oft nur marginal — wobei die beiden Übernachtungsarten eigentlich nicht verglichen werden sollten. Es handelt sich um vollkommen unterschiedliche Erfahrungen. Noch in den 80-er Jahren saßen die B&B-Gäste vielerorts zusammen mit den Gastgebern am selben Tisch. Das war zwar interessant und spannend, wurde jedoch von den Behörden später untersagt. Ist das B&B eine Instititution ohne Zukunft? Was meint ihr?
Das Foto (© Markus Bäuchle / Wanderlust ) wurde vergangene Woche in Dingle aufgenommen.
Und doch vergleichen viele Reisenden Hotels und B&Bs bzw. die Kosten einer Übernachtung, wenn sie die Wahl haben. Ich sehe keine konkurrenzlosen B&Bs in der Pampa zumachen.
Heute bin in an einem 3*** Hotel in der Stadtmitte von Dungarvan vorbeigefahren, das ein Doppeltzimmer für 69€ anbietet. Am Stadtrand verlangt ein B&B 55€ pro Nase, also €110. Im Hotel gib es einen gut besuchten Pub der bis morgens um 1Uhr offen hat. Zum B&B muss ich 2km von der Stadtmitte gehen oder ein Taxi bezahlen. Da liegt die Entscheidung für viele „blindingly obvious“ auf der Hand.
Genau diese Argumentation höre ich oft, vor allem von Irinnen und Iren.
Es gab ja auch mal eine Zeit, als B&Bs die Hälfte eines Hotels gekostet haben. Meine nur, die haben sich selbst in’s Abseits geschossen.
(z.B. ein DZ in einer Pension im Schwarzwald kriegt man ab 35€)
Aber ich verstehe schon, es geht um das Erlebnis, da spielt Geld keine Rolle.
Vielleicht könnten sich B&Bs mit einem „Hier spricht man deutsch“- Schild retten, wie man es in den Teutonengrill-Ländern vorfindet. :)
Man muss Hotel und B&B nicht vergleichen — und doch trifft man/frau dann vor Ort jeweils eine Wahl und entscheidet sich für das eine oder das andere (oder etwas Drittes). In Glengarriff und Umgebung haben mehrere B&B zugemacht, weil die Nachfrage über die Jahre zurück ging. Selbst die noch günstigeren Hostels stehen unter Preisdruck.
Neue und renovierte Hotels in Irland erhielten staatliche Subventionen und enorme Steuerbegünstigungen. Da ist es kein Wunder, daß der Wettbewerb ungleich ausfällt.
Ich weiß nicht, was ein Fremdenzimmer in Dtschld kostet? Die einzige Chance für das Überleben von B&Bs sehe ich in einer angemessenen Preisangleichung.
Persönlich gehe ich dann doch lieber in ein 4-Sterne Hotel mit Bar / Pub und Restaurant, wenn es nur ca. 20€ teurer ist als ein B&B, wo ich wirklich nur ein Bett und Frühstück bekomme.
Auf der einen Seite mag ich gerne die Zwischenmenschlichkeit im B&B, auf der anderen Seite dagegen tue ich mich schwer, jemanden in seinem eigenen Haus um mehr Service zu bitten.
Ich war einmal notgedrungen in einem irischen Hotel, und es war genauso ungemütlich und unpersönlich, wie ich es befürchtet hatte. Ansonsten immer nur in B&Bs, natürlich auch da mit gemischten Erfahrungen, aber insgesamt entspricht mir diese Umgebung doch viel mehr als eine Hotelatmosphäre.
Vielleicht finden Einheimische das altmodisch, aber die allgemein gut (und teilweise aus-) gebuchten B&Bs, die ich in den letzten Wochen auf der Dingle-Halbinsel erlebte, zeigen, dass ausländische Gäste das sehr anders sehen. Ich mache mir überhaupt keine Sorgen um die Existenz dieser Übernachtungsform, und von einem Preisdruck auf die B&Bs merke ich auch nichts: In den letzten Jahren blieb in „meinen“ Regionen der Preis für eine Übernachtung konstant. Bei der Nachfrage, wie sie zumindest in den Sommermonaten besteht, können sich die B&Bs das auch erlauben. Könnte es sein, dass die Hotels den Preiskampf eher unter sich austragen? Ich denke auch, dass die beiden Übernachtungsformen nicht vergleichbar sind.
Unsere schönsten Erfahrungen haben wir immer in einem B&B gemacht. Und da haben wir den alten Cottages oder alten Herrenhäusern den Vorzug gegenüber den modernen Bungalows gegeben.
Da war dann zwar nicht immer der letzte Komfort zu finden, dafür aber immer eine warme und herzliche Aufnahme mit interessanten Gesprächen am Abend vor dem Kamin oder am nächsten Morgen in der Küche!
Daraus haben sich auch langjährige Freundschaften entwickelt! Ich fände es schade, wenn diese B&Bs aus dem irischen Landschaftsbild verschwinden würden!
Hallo zusammen,
Ich finde das man Hotels nicht mit B&B’s direkt vergleichen kann
Alle Wohnformen sind gut für den Reisenden. In Ungarn fanden wir Mitte der Achtziger so manche gastfreundliche Ungarn, die uns ihr Wohnzimmer gegen Geld abtraten, in Indonesien fanden wir kostenlose Gastfreundschaft in Familien, in Marrakesch lebten wir in einem schönen Hotel, in Avignon schliefen wir im Zelt, auf den Filmfestspielen in Locarno im eigenen Döschwo und im schönen Irland fanden wir im ersten B&B eine herzliche Begrüssung. Es wurde übriges von einem Rheinfelder Ehepaar gegründet und geführt.
Auch ich ziehe B&B ( z.B. auch in Schottland) eindeutig vor. Ist heimeliger ,gemütlicher und vor allem zwangloser als Hotels .Man bekommt dort Insider Tips für Ausflüge und Restaurants, welche man sonst nie gefunden hätte. Wäre schade wenn es sie immer weniger gäbe und man lange suchen muß.
Hallo zusammen!
Ich persönlich ziehe ein B&B einem Hotel vor. Ein B&B wirkt auf mich viel persönlicher und ich fühle mich dort viel mehr willkommen als in einem Hotel, auch wenn man sich im Hotel auch sehr um mich bemüht… Ist so eine Gefühlssache… ich fühle mich einfach wohler in einem B&B…
Auch hierzulande ziehe ich eine Pension einem Hotel vor. Hotel nur dann, wenns wirklich mal um einen Wellness-Aufenthalt geht…
SG, Freddy