Im vergangenen Herbst verließ ein deutscher Freund mit seinen Kindern Irland und kehrte nach Deutschland zurück. Er konnte das Leben hier auf der Insel nicht mehr ertragen. Das Wetter, die Einsamkeit, die Menschen – alles war ihm zur Last geworden. Die Lösung schien in der Umkehr zu liegen.


Am Donnerstag dieser Woche kehrte ein anderer deutscher Freund nach einem einwöchigen Besuch aus Deutschland dorthin zurück, wo er seit fast 20 Jahren lebt: An die Atlantikküste von West Cork, Irland. Auf der Fahrt vom Flughafen Kerry über die Caha Mountains nach Hause empfand der Mann tiefe Gefühle: Hier gehöre ich hin, das ist der richtige Platz für mich. Hier ist es schön und lebenswert. Der Freund empfand Glück.

Gestern, am 28. Mai, erinnerte sich der Wanderer an den Sonntag vor genau zehn Jahren: Morgens um sieben Uhr fuhren vier Menschen und zwei Katzen in einem blauen Kastenwagen von der Fähre in Rosslare hinaus in einen neuen Lebensabschnitt. Es war ein sonniger und friedlicher Morgen. Er sollte der Beginn von zehn guten Jahren sein. Heute leben wir noch immer in Glengarriff, West Cork, in der Bantry Bay, am westlichen Rand Europas. Wenn ich vermessen sein darf: Ich wünsche mir zehn weitere gute Jahre in Irland – dem Land, in dem wir uns immer wohl und manchmal sogar ein wenig glücklich fühlen.   

Warum wir uns in Irland gut fühlen? Es gibt viele Gründe, ich werde sie in den kommenden Tagen einmal zusammenfassen. Einer davon ist dieser: