The Hobbit startete am 13.

The Hobbit startete am 13.Dezember in Irland

Schon den “Hobbit” gesehen? Wir pilgerten dem Nachwuchs zuliebe am vergangenen Donnerstag in unsere kleine Stadt in Irland zur örtlichen Premiere. Vorsichtshalber bestellten wir die Karten vor, sicher ist sicher, bei dem ganzen Hype. Dann die große Überraschung: Eine unerwartete Leere. Zur Eröffnungs-Show in der kleinen Stadt in Irlands Südwesten verloren sich 17 (!) Zuschauer im großen Saal des Kinos. Bei Herr der Ringe-Premieren in Irlands fetten 2000-er Jahren wären der Abend zur Riesen-Party geraten, wären zahlreiche spät eintreffende Kinogänger frustriert ohne Sitz und Ticket wieder abgezogen. So ändern sich die Zeiten: Die Rezession hält die Insel im eisernen Griff. Auch Kinos müssen um ihre Existenz fürchten. Kehren die Zeiten zurück, da wir 35 oder gar 50 Kilometer zum nächsten Kino fahren müssen? Na, vielleicht kommts noch. Der Kino-Besitzer jedenfalls hofft  auf ein volles Haus über die Feiertage.

Beim Kinn des Ober-Goblin: In den USA und weltweit hat der Hobbit am ersten Wochenende einen neuen Allzeit-Rekord für Dezember eingespielt. Und wie ist der Film?  Na ja, nie gesehene opulente Bilder, fast so als wäre Hieronymus Bosch auferstanden, dazu eine äußerst dünne, ja dürftige Story: Kleiner Spießer mit gemütlichem Zuhause wird dank Ring-Doping zum Über-Helden und hilft heimatlosem Zwergenvolk zurück in die gemütliche Burg. Das ganze eiskalt serviert, kalt, seelenlos, mit reichlich Gewalt (doch ohne Blut, selbst die Enthauptung gelingt ohne rote Sauce, deshalb : frei ab 12 Jahren !?!) — aber die Bilder, diese Bilder, ein netter kleiner Switch-On-Alptraum. 

Foto: Warner