Die Ruhe nach dem Sturm ist die Ruhe vor dem Sturm. Nach dem harmlosen Dudley vom Mittwoch fegte am Freitagmorgen Orkan Eunice kurz und scharf aus Nordwesten drehend über den Süden Irlands und richtete an vielen Orten Schäden an. In der Grafschaft Waterford kam ein Mann bei Aufräumarbeiten ums Leben. Viele Bäume fielen, auch wir verloren zwei, darunter eine prächtige alte Erle.
Viele Schulen blieben geschlossen, Stromversorgung, Flüge und Fähren fielen aus. Deutlich schwerer betroffen war die britische Nachbarinsel, dort wurden die stärksten Winde seit 60 Jahren und Rekord-Böen von über 190 Stundenkilometern gemessen. Auf dem europäischen Festland wechselte Eunice den Namen und wurde zu Zeynep.
Nach einer Ruhepause wird es morgen und am Montag auf der Insel wieder wilder. Ein neues Sturmtief rollt an und wird vor allem den Nordwesten treffen. Franklin heißt es und Ausdauer hat es. Wie sagte Nachbar Pat: „Unser Winter verschiebt sich immer öfter in den Februar und März . . .“
Foto oben: Zetland Pier und Garinish West, Bantry Bay, im Mondlicht nach dem Sturm; © Markus Bäuchle
Der Sturm der letzten Tage hat in Westeuropa ziemlichen Schaden angerichtet und bis jetzt leider auch 16 Menschenleben gefordert. Auch bei uns hier im Ruhrgebiet sieht es ziemlich wüst aus und der Spuk ist noch nicht vorbei.
Im Wald gegenüber sind etliche Bäume, darunter auch eine altehrwürdige Eiche niedergekracht. Dieses Krachen wenn ein großer Baum zerbirst, das geht einem durch Mark und Bein.
Alle Zugangswege zum Wald wurden bereits vor dem Sturm von der Stadt gesperrt, mit Unmengen rot-weißer Absperrbänder, welche schlampert an Bäumen befestigt wurden. Wohl um Lebensmüde davon abzuhalten, bei Orkanstärke im Wald spazieren zu gehen.
Was für ein Schwachsinn, das Erste was beim Sturm durch die Luft flog waren die Flatterbänder. Seit Tagen segeln diese Fetzen unmotiviert durch die Gegend oder hängen in Bäumen und Baumwipfeln wo sie sich verfangen haben.
Ein neues Sturmtief ‚Antonia‘ ist für NRW im Anmarsch, wahrscheinlich fliegt der Plastikmüll dann weiter und landet in der Ukraine.
Wenn das mal bloß keinen Ärger gibt…