Die stillen Orte Irlands (4). Jetzt, da die dunklen Monate beginnen, da die dünne Zeit naht, da die Schleier zwischen dieser Welt und der Anderswelt faden-scheinig werden, in diesen Wochen vor Samhain, besuchen wir auf Irlandnews die stillen, die dunklen und die dünnen Orte Irlands. In loser Folge zeigen wir im Lauf des Herbsts einige unserer stillen Lieblingsorte. Heute stellt Peter Bernhardt einen stillen Ort vor:
Ein Ort auf der Beara Peninsula
Zwischen Allihies und Eyeries, County Cork
Peter schreibt dazu: „Zwischen Eyeries und Allihies in einer zauberhaften Bucht auf der der Beara Peninsula liegt ein kleines Tal, in dem im letzten Jahrhundert ein paar Familien lebten. Zu der Zeit hat es von dort keine Straße in die Orte Eyeries und Allihies gegeben. Es wird erzählt, daß die jungen Burschen lieber bei ruhiger See in ein Boot stiegen, um über das Meer auf die andere Seite der Kenmare Bay zu rudern, dort einkaufen gingen und sich so ganz nebenbei ein paar Guinness leisteten und einen Blick auf die Kerry-Mädels. Der Weg über Stock und Stein durch die Berge war ihnen offensichtlich zu mühsam.
So nach und nach aber verließen die Menschen dieses sehr isolierte Fleckchen Erde, und die Häuser verfielen. Als vor ein paar Jahren der Film „Falling for a Dancer“ hier gedreht wurde, hat man die meisten Ruinen für die Kulisse wieder hergerichtet.Ein Nachkomme einer der Familien aus dem Tal kaufte den Grund der Vorfahren zurück und renovierte das alte Cottage seiner Ahnen. Es schaut so aus, als wenn sich inzwischen weitere Freunde stiller Orte dort eine Ruine gesichert haben, um gelegentlich Abstand von den immer hektischer werdenden Zeiten zu nehmen.“
Danke, Peter!
Eure stillen Orte
Als LeserInnen seid Ihr eingeladen, hier Eure eigenen stillen Orte zu zeigen: Deine Mail mit Foto und kurzer Beschreibung bitte an markus@irlandnews.com.
Foto: Peter Bernhardt
Ich finde es außerordentlich bedauernswert, dass hier auch die letzten noch ruhigen, oder stillen Orte der Öffentlichkeit preis gegeben werden.
Wer solch einen Ort noch erleben durfte, würde ihn auch gerne in der Zukunft noch so ruhig wissen. Menschen, die solche Plätze nicht selbst entdecken, müssen doch nicht unnötig darauf aufmerksam gemacht werden. Schade. Und dann auch noch der hype, da es ja ein Filmort war. Hier wird eine weitere Welle an Touristen, die nur an Selfies an eben solchen Orten interessiert sind, losgetreten. Davon gibt es schon genug. Lasst stille Orte still bleiben.
Einfach eine der schönsten Ecken. Ich erinnere mich genau an die Wanderung mit Blick auf die Bucht, vorbei an der ehemaligen Filmkulisse, über einen alten Kartoffelacker hinüber auf ein Plateau hoch über der zerklüfteten Westküste. Einfach schön. Sehe ich die Bucht, bin ich gleich wieder da. In diesem Sinne … viele Grüße an das ehemalige Wanderlust-Team (übrigens: Den Weg würde ich privat gar nicht gehen wegen der verschlossenen Gatter und der aufmerksamen Landwirte).
Es grüßt Uli aus dem Teutoburger Wald
Ich benutze mal ein altmodisches Wort: das ist ja wirklich entzückend da! Danke für Geschichte und Bild :-)
Wow…wahnsinnig tolles Bild und eine schöne Geschichte. Werde mir den Film einmal ansehen.
Wo genau ist das?
Liebe Grüße vom stillen Örtchen in Neu-Isenburg
Patrick :-)