Irischer Sonntag, Ende Oktober. Ein leuchtender Herbsttag. Die Uhren sind eine Stunde zurück gedreht. In der Ferne dröhnen die Motoren einer Auto-Rallye. Aus den nahen Bergen tönt gut gelaunt eine Wandergruppe. Ein Spaziergang am Meer. Noch einmal die Sonne genießen. Irland genießt den Oktober Bank Holiday.

 

 

Hier im Südwesten Irlands werden die Nächte kälter. Heute morgen lag der erste Frost auf den Wiesen, dem Frauenmantel und den letzten Rosen: Grasfrost, ein milder Frost. Der Beginn eines milden leuchtenden Herbst-Sonntags.

 

 

Draußen auf dem Meer ziehen zwei große Fischerboote seit Tagen das Schleppnetz durch die Bucht. Der Hering ist fast ausgerottet. Jetzt geht es auf die letzten Sprotten, die sich gerade zum Ablaichen in Schwärmen an der Küste versammeln. Die kleinen Sprotten, die wichtigsten Nahrungsfische für zahlreiche Tiere im Nordost-Atlantik, enden als Fischmehl. Als Pellets für Zuchtlachse viellicht. Mit den Sprotten verschwinden allmählich die großen Fische, die Seevögel, die Delfine und Wale. Sie alle leben von den kleinen Fischen. (*)

Die Tage werden kurz. Noch wenige Nächte bis Samhain.

 

 

Fotos: Markus Bäuchle / Wanderlust (von oben): Regenbogen in der Kenmare Bay. Erster Frost auf Frauenmantel. Die letze Rose des Herbstes. Zwe irische Fisch-Trawler beim Schleppnetz-Fischen in der Bantry Bay.

(*)  Mehr zum Thema “Wie ist das mit dem Artensterben?” am Beispiel der Sprotten  hier auf Irlandnews.