Der Irland-TV-Überblick für die Woche Anfang August: Die kommende Fernsehwoche startet märchenhaft mit der Legender der weißen Pferde (Foto oben). Es geht auf große Literatour in Heinrich Bölls Irland und auf legendären Routen entlang des Golfstroms. Mit dem Teenager Conor sind wir im Dublin der 80er Jahre unterwegs und begleiten ihn bei seinem Versuch, seine Mitschülerin Raphina mit seiner Musik zu beeindrucken.
Samstag, 31. Juli 2021, KiKa 13:25 Uhr: Die Legende der weißen Pferde
(Wiederholung)
„Mickey Miller ist ein durch und durch modernes, amerikanisches Mädchen im Alter von zwölf Jahren, das Pferde über alles liebt. Es ist kaum verwunderlich, dass sie wenig Begeisterung für die Umzugspläne ihrer Mutter zeigt. Denn diese hat eine heruntergekommene Mühle im verschlafenen irischen Städtchen Longwood geerbt und will dort mit Mickey und ihrem kleinen Bruder ein neues Leben beginnen.
Mickeys Anwesenheit in Longwood fällt mit der Rückkehr des schwarzen Ritters zusammen. Das Auftauchen dieses einst legendären Herrschers, dem die Tochter genommen wurde, verheißt immer etwas Grauenvolles für die Bewohner von Longwood.
Mickey hört und sieht Dinge, die für andere versteckt bleiben und stellt sofort eine Beziehung zu Silver her, einem stolzen und unzähmbaren Pferd in den Ställen eines nahen Schlosses. Als sie erkennt, dass sie direkt mit der Geschichte des schwarzen Ritters verbunden ist, macht sie sich gemeinsam mit ihrem neuen Freund Sean auf, den schwarzen Ritter zu erlösen und Longwood dauerhaften Frieden zu bringen.
Zuerst muss sie jedoch das Leben von sieben Pferden retten und die Machenschaften einer bösen Dame vereiteln – selbst für das mutigste Mädchen eine echte Herausforderung!“ (Senderinformation)

Weißes Pferd am Caha Pass
Mittwoch, 4. August 2021, Kabel 1 Doku 19:25 Uhr: Supertruckers – Kesselhäuser für Irland
(Wiederholung)
„Sergeant Major und Sully müssen zwei große Heizkessel von West Midlands nach Bristol transportieren, wobei ihnen ihr Boss Steve King genau auf die Finger schaut.
In einem kleinen Konkurrenzkampf versuchen sie, alles perfekt zu machen, doch dann verpasst Tom fast die Fähre nach Limerick, die sie erreichen müssen, um die Boiler rechtzeitig abzuliefern.“ (Senderinformation)
Donnerstag, 5. August 2021, HR 7:45 Uhr: Die große Literatour – Heinrich Bölls Irland
(Wiederholung)
„Auf der Suche nach Ruhe und Erholung reist der Bestsellerautor Heinrich Böll 1954 für einige Monate nach Irland. Seit diesem ersten Besuch ist Böll wahlverwandtschaftlich verbunden mit diesem Land, seiner unberührten Natur und den tüchtigen Menschen. Böll beschreibt es als ein urtümliches Land, das den Elementen ausgeliefert ist. Die zähen und unerschütterlichen Iren faszinieren ihn. Er beobachtet ihre Lebensweise genau und lauscht ihren Geschichten in den Pubs.
Insbesondere Achill Island – die größte Insel Irlands im äußersten Westen – hat es ihm angetan. Als zunehmend erfolgreicher Schriftsteller kann er es sich leisten, mit seiner Familie im Urlaub zurückzukommen. Später kauft er sich dort ein Cottage. Es ist mehr als ein Ferienhaus, es ist eine zweite Heimat: Im Laufe seines Lebens wird Böll 14 Mal nach Irland fahren.
Seine dort verfassten Reiseberichte erscheinen zunächst in Zeitungen. Einige der Reportagen, die er im Laufe seiner ersten drei Irlandreisen geschrieben hat, veröffentlicht der spätere Literaturnobelpreisträger 1957 unter dem Namen „Irisches Tagebuch“. In Deutschland ist Achill Island damals so gut wie unbekannt. Es ist Heinrich Böll, der der Insel einen Platz in der Weltliteratur zusichert und sie und Irland schließlich zu einem Sehnsuchtsort der Deutschen macht. Sein „Irisches Tagebuch“ löst einen wahren Touristenboom aus.
„Es gibt dieses Irland: wer aber hinfährt und es nicht findet, hat keine Ersatzansprüche an den Autor“, schreibt Böll in seinem Buch. Die Filmemacher nehmen den Autor beim Wort: Sie fahren hin, mit dem „Irischen Tagebuch“ im Gepäck, suchen Bölls Irland und finden auch das Irland von heute – in dem sich Vergangenheit und Gegenwart überschneiden: das kehlige Keltisch, der goldene Tee, die katholischen Priester, die Pubs, die Schafe, die an der dünnen Grasnarbe nagen, die rauen Klippen und das Meer und viele Iren, die sich noch heute sehr gerne an Böll erinnern.
„Die große Literatour“ begibt sich auf die Spuren der spannendsten Reiseschriftsteller der Geschichte und lässt den Zuschauer die Länder durch die Augen der Dichter sehen. Eine literarische Zeitreise, die auf einzigartige Weise Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschränkt.“ (Senderinformation)

Ruinen auf Achill Island
Freitag, 8. August 2021, Servus TV 4:25 Uhr: Auf legendären Routen – Im Kielwasser des Golfstroms
(Wiederholung)
„Weltweit berühmt oder in Vergessenheit geraten, sagenumwoben und mit Legenden gepflastert: „Auf legendären Routen“
Der Golfstrom ist eine der mächtigsten Meeresströmungen der Welt. Er wärmt das Wasser zahlreicher Küsten und dient unzähligen Spezies als Lebensraum. Von Irland nach Neufundland, Kanada, vorbei an den Azoren, den Kanarischen Inseln, dem afrikanischen Inselstaat Kap Verde und Florida, zeigt die Dokumentation die tatsächlichen Auswirkungen dieser mächtigen Meeresströmung und begegnet dabei den Menschen, die an seinen Ufern leben. Fischer, Wissenschaftler, Fischzüchter, Segler – sie alle leben vom Golfstrom.“ (Senderinformation)
Freitag, 6. August 2021, arte 20:15 Uhr: Sing Street
(Wiederholung)
„Irland in den 80er-Jahren: Der 14-jährige Conor geht auf eine streng katholische Schule. Um aus der öden Alltagswelt zu entfliehen, schreibt der kreative Junge in seiner Freizeit Songtexte.
Eines Tages begegnet er einem hübschen Mädchen und erzählt ihr von einer Band, um sie zu beeindrucken. Als das Mädchen Interesse zeigt, bleibt dem Jungen nichts anderes übrig, diese Band auch wirklich zu gründen. “ (Senderinformation)

Häuserzeile in Dublin
Das Titelbild und das folgende Pferdebild sind Symbolfotos für den Film „Die Legende der weißen Pferde“. Fotos: Antje Wendel
Das mittlere Foto von Achill Island ist ein Symbolbild für die Sendung „Die große Literatour – Heinrich Bölls Irland“. Foto: Klaus Steckmeister. (Vielen lieben Dank, Klaus!)
Das untere Foto zeigt eine Häuserzeile in Dublin und ist ein Symbolfoto für den Film „Sing Street“. Foto: Christine Ta. (Vielen lieben Dank, Christine!)
Lieber Markus,
ich habe im Reiseburo von Westport, meine Heimatstadt nach dem Boell Cottage gefagt. Westport liegt nicht in Connemara, sondern in County Mayo.
Ok, es war vielleicht uebertrieben zu behaupten Boll sei in Irland unbekannt, grossenteils vielleicht…. NUIG meine alma mater veranstalltet immer wieder eine Heinrich Boell Woche auf Achill im Sommer. Mit der Armut, Unfreiheit und kirchenstalinismus ist es vorbei ..
Let’s move on.
Aua, das stimmt natürlich, liebe Patricia. Grüße ins schöne Westport, den „besten Wohnort Irlands“ (2012).
https://irlandnews.com/westport-county-mayo-der-beste-wohnort-irland/
das kehlige keltisch ? Wer spricht Keltisch? ,dee goldene Tee,die katholischen Priester ,die Pubs,die Schafe die an der duennen Grasnarbe nagen,die rauenklippen und das Meer, viele Iren,die sich noch gerne an Boell erinnern“
Erst in Deutschland habe das irische Tagebuch entdeckt! Als ich mal im Reiseburo von Westport nach dem Heinrich Boell Cottage auf Achill gefragt habe, koennte ich kein Auskunft bekommen, sie hatten niemals davon gehoert.. Das Buch ist in Irland unbekannt ..
Liebe Patricia, Sie scheinen ein Reisebüro in Connemara mit Irland zu verwechseln.
Böll wurde und wird in Irland zur Kenntnis genommen; vor allem als Quelle vieler Touristen-Punts und -Euros. Seine idealisierenden Beschreibungen Irlands kamen allerdings nicht überall gut an. Wer wollte sich schon für etwas feiern lassen, worunter man litt, der Armut und Unfreiheit im kirchenstalinistisch geprägten Irland?
Bei der Sendungsankündigung handelt es sich übrigens ausdrücklich um TV-Sendungsvermarktungs-Sprech.
Kleine Suchabfrage in der Irish Times:
Gib mal Heinrich Böll dort ein . . .