Irland-Fotos Revisited. Weil sie so schön sind, zeigen wir die Fotos der Serie Irland in Schwarz-Weiß von Clemens Mader in den kommenden Wochen hier auf Irlandnews noch einmal. Für Fotografen gibt es am Ende des Texts die technischen Daten der Aufnahme.
Wild Atlantic Way – Der Sheeps Head Drive (Co. Cork)
Irland in Schwarz-Weiß: Der Sheeps Head ist seit einigen Jahren ein Teil des irischen „Wild Atlantic Way“. Also jene Straßen, welche zwischen Derry im Norden bis Kinsale im Süden entlang der gesamten Westküste verlaufen. Er ist eine der längsten ausgewiesenen Küstenstraßen der Welt, wie es auf der informellen Website (www.wild-atlantic-way.de) nachzulesen ist. Eigentlich ist das Ganze eine tolle Erfindung, soweit man davon eigentlich überhaupt sprechen kann. Denn diese Straße(n) waren ja schon vorhanden und konnte(n) auch bereits immer befahren werden.
Clemens Mader: „Das Foto wurde vor vielen Jahren mit einer Fuji Quick-Snap-Kamera gemacht. Der Film blieb dann rund 15 Jahre liegen und wurde erst nach viel zu langer Zeit entwickelt. Also lange nach dem Ablaufdatum und bei viel zu warmer Lagerung. Aber das Ergebnis ist gar nicht so schlecht wie erwartet. Zwar ungewollt, aber mit dem groben Korn trotzdem interessant. Wer diese „Kameras“ nicht mehr kennt: Die Quck-Snap war eine All-in-one-Kamera und sah aus wie eine Filmschachtel mit Kunststoffobjektiv. Zur Entwicklung wurde das ganze „Ding“ eingesendet und man bekam die Negative oder die Bilder zurück. Verrückte alte Zeit ;-)“
Für Interessierte: bei diesem Foto habe ich leider keine Zeit-/Blenden- und ISO-Werte ;-) — © Clemens Mader 2022 [ed011018]
Lieber Clemens,
ein tolles Foto und das grobe Korn tut ihm überhaupt keinen Abbruch.
In den 80ern, dem Zeitalter von Tschernobyl, waren grobkörnige, schroffe s/w Fotos sogar in. Auch bei uns Fotostudenten*innen war Körnigkeit ein beliebtes Stilmittel, um die Brüchigkeit dieses Jahrzehnts in Bildsprache darzustellen.
Es gab hochempfindliche s/w Filme, durch deren gezielte Belichtung als auch Entwicklung man den Grad der Körnigkeit steuern konnte.
Mein damaliger Lehrmeister, Professor Pan Walter, war da allerdings kein allzu großer Freund von. Er rief fast jedes Mal, wenn ein Student*in mit einem grobkörnigen Foto zur Besprechung anrückte und er dies mit seiner unbestechlichen Lupe prüfte, mit amüsiertem Unterton aus: „Das ist ja Kornographie!“
Das passte zu dieser schillernden, unangepassten Persönlichkeit von der ich viel gelernt habe. Unter anderem, fotografisch seinen eigenen Weg zu gehen.
Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet,
Elke