Irlands Steinkreise, Steinreihen und Monolithe: Sie stehen seit dreieneinhalb bis viertausend Jahren in der Landschaft. Sie stehen dort, wie sie immer schon standen, als erste dauerhafte Manifestationen der Zivilisation: Die Hütten, die Einfriedungen, die Kochstellen der frühen Siedler in Irlands Südwesten sind lange verschwunden. Die ersten architektonischen Zeugen der Zivilisation sind geblieben — und geben uns Rätsel auf.

Es gibt zahlreiche Theorien und Geschichten über die ursprüngliche Funktion der neusteinzeitlichen Monumente in Irland. Viele Betrachter halten sie irrtümlich für Keltensteine, doch sie waren lange vor der Ankunft der Kelten errichtet worden. Gebaut für kultische und rituelle Zwecke, sagt man gemeinhin. Feinfühlige wollen positive und negative Energeien erspürt haben, sinnieren von Menschenopfern, Gerichts- und Ratsitzungen, von Orten der Heilung und des Abschieds.

Die Archäologen konzentrieren sich auf die Fakten wie Größe, Zahl der Steine — immer eine ungerade Zahl zwischen fünf und 17 — oder die Ausrichtung der Achse von Portal zu Axialstein — oft in Südwest-Richtung. Über 100 Steinkreise wurden in Irlands Südwesten gefunden. Die Steine mit dem Geheimnis ziehen uns magisch an. Ob sie nur deshalb auch magische Steine sind?


Das Foto (© Markus Bäuchle) zeigt einen Teil des Steinkreises von Castletownbere. Auf unseren Wanderungen besuchen wir die Steinkreise West Corks: www.irland-wandern.de

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