
Immobilienmarkt: Die Hauspreise purzeln weiter

2.000 protestieren in Dublin gegen Sparmaßnahmen

Das Budget 2012 sorgt für Unruhe in der Koalition
Nur noch eineinhalb Wochen, bis der Haushaltsentwurf für 2012 verkündet wird. Die Spannung steigt, wobei es eigentlich nur mehr um die Frage geht, in welchen Bereichen nicht gekürzt wird oder welche Steuern nicht angehoben werden. 3,8 Milliarden Euro Sparmasse muss die Regierung auftreiben – da wird kein Bereich verschont bleiben. Kindergeld, Arbeitslosengeld, Studiengebühren, Mineralölsteuer, KFZ-Steuer, Vermögenssteuer, Mehrwertsteuer etc. – so ziemlich jeder Bereich wurde bislang wenigstens einmal genannt. Und diese Woche ließ Gesundheitsminister Dr. James Reilly durchsickern, dass auch auf seinen Bereich heftige Budget-Kürzungen zukommen. Als Folge wird man wohl um die Schließung von bis zu vierzig Pflegeheimen und die Erhebung einer jährlichen Gebühr auf die bislang kostenlose Medical Card für Senioren und Bedürftige nicht herum kommen. Ein Skandal, sagen die Abgeordneten von Labour. Sie sehen all ihre Wahlversprechen, sozial Schwache zu verschonen, sich in Luft auflösen. Immer häufiger geraten die Koalitionspartner Labour und Fine Gael bei ihren Diskussionen über den Haushaltsentwurf aneinander. Am Ende dürfte wieder nur ein Kompromiss-Haushalt herauskommen. Man darf gespannt sein. (Quelle: Irish Independent )
Mr. Cardiff geht nach Brüssel … oder vielleicht auch nicht
Der Wechsel des Generalsekretärs im Finanzministerium, Kevin Cardiff, nach Brüssel auf den Posten des europäischen Finanz-Controllers entwickelt sich zur Posse. Nach seinem Vorstellungsgespräch diese Woche erhielt Mr. Cardiff überraschend eine Absage. Eine peinliche Schlappe für das Kabinett, das Herrn Cardiff für den 276.000-Euro-Job nominiert hatte. Peinlich auch deswegen, weil Cardiffs alter Posten bereits zur Neubesetzung ausgeschrieben ist. Nun will sich die Regierung für Cardiff einsetzen. Mr. Cardiff habe weiterhin die volle Rückendeckung der Koalition, bekräftigten Premierminister Enda Kenny und sein Stellvertreter Eamon Gilmore. Könnte es vielleicht sein, dass man Herrn Cardiff um jeden Preis loswerden möchte? Im Finanzministerium hatte sich Cardiff nämlich einige Klöpse geleistet. Erst kürzlich hatte er sich bei der Berechnung der Staatsverschuldung mal eben um 3,6 Milliarden Euro verrechnet. Im privaten Sektor wäre der Mann schon lange weg vom Fenster. Und was macht man mit unfähigen, aber unkündbaren Beamten? Richtig, man befördert sie. Am besten weit weg nach Brüssel. (Quelle: Irish Times)
Rassismus-Vorwürfe: Bürgermeister von Naas tritt zurück
Darren Scully, gerade noch Bürgermeister von Naas in der Grafschaft Kildare, redete sich diese Woche mit einer unbedachten Äußerung aus dem Amt. In einem Interview mit dem Radiosender 4FM hatte sich Scully über das teilweise sehr aggressive Verhalten einiger Bürger in seinem Wahlkreis ihm gegenüber beschwert. Dabei hatte er sich zu der ungeschickten Äußerung und Verallgemeinerung hinreißen lassen, als Konsequenz aus seinen negativen Erfahrungen in der Vergangenheit künftig afrikanisch-stämmige Bürger nicht mehr vertreten zu wollen. Sofort sah er sich heftigsten Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt. Am Mittwoch beugte er sich dem allgemeinen Druck und legte sein Amt nieder. In einer Stellungnahme entschuldigte er sich. Seine Äußerung habe Raum für Interpretationen gegeben, die er so keinesfalls beabsichtigt hatte. (Quelle: TheJournal.ie)
Razzien und Festnahmen: Erfolge im Kampf gegen das organisierte Verbrechen

Mehrwertsteuer-Anhebung: In Nordirland freut man sich
Kommt die Anhebung der Mehrwertsteuer um zwei Punkte auf 23 Prozent? Im Norden der Insel würde man sich freuen. In Einkaufszentren hinter der Grenze stellt man sich auf mehr Kundschaft aus der Republik ein, wie dies bereits in der Vergangenheit nach der letzten Anhebung der Mehrwertsteuer der Fall war. Sinéad McLaughlin von der Handelskammer in Derry sieht gute Zeiten für den nordirischen Einzelhandel kommen. Die Vorboten seien da: Am vergangenen Wochenende beobachtete sie, dass auf dem Parkplatz des Foyleside-Einkaufszentrums in Derry etwa ein Viertel der Fahrzeuge ein Nummernschild aus der Republik hatte. Bereits im Oktober 2008 hatte die irische Regierung die Mehrwertsteuer auf 21,5 Prozent angehoben, während gleichzeitig England die Mehrwertsteuer auf 15 Prozent senkte. In der Folge kam es an Wochenenden auf den Straßen nach Nordirland häufig zu kilometerlangen Staus. Im Dezember 2009 machte die irische Regierung die Anhebung der Mehrwertsteuer wieder rückgängig … (Quelle: Irish Times)
Sean Quinns Absturz: War es die Rache der Fairies?

Wir wünschen allen Lesern und Irland-Fans eine gute Woche.
PS: Mehr von Dirk Huck gibt es auf seinem eigenen (derzeit ruhenden) Blog www.blog-for-ireland.blogspot.com zu lesen.
Fotos: Dirk Huck (4)

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