Ein Oktober-Samstag im Black Valley, südlich der Macgillycuddies Reeks in Irlands County Kerry. Das einsame Tal im Schatten der Berge, wo sich normalerweise einige Einheimische und ein paar Wanderer begegnen, ist der Schauplatz einer tummeligen Rennveranstaltung: An allen Kreuzungen wichtige Menschen in Signaljacken: Streckenposten. Einige hundert Sportler mühen sich auf Rennrädern hinauf zum Moll´s Gap, um sich von dort auf der Fahrt hinunter nach Killarney von den Strapazen zu erholen.

Das Killarney Adventure Race ist nur eine von zahlreichen Breitensportveranstaltungen auf der Insel, die belegt: Irland bewegt sich. Viel ist die Rede in diesen Jahren von der zunehmenden Verfettung der Bevölkerung, von Bewegungsarmut, zu üppiger Ernährung und falschem Lebensstil. Richtig ist aber auch: Die irische Gesellschaft steuert voll auf Kurs von der Agrar- in die Freizeitgesellschaft.

Wer, außer ein paar exotischen “Spinnern” hätte sich vor 25 Jahren freiwillig mit dem Fahrrad aus dem Black Valley hoch zum Gap gequält? Wer hätte einen Marathon in Dublin bestritten, einen Zehnmeilenlauf in Ballycotton oder einen Berglauf in Kenmare? Irland bewegt sich. Paddy und Mary bewegen sich. Nicht immer, aber immer öfter.