A propos Budget Day: Nicht alles, was eine irische Regierung im Zuge ihrer Haushaltsplanung beschließt, wird anschließend auch Realität. Das trägt zum allgemeinen Ruf bei, dass sich die Politiker Irlands eher an ihren Plänen und Ankündigungen messen als an tatsächlich praktizierter Politik. Manches aber kommt dann doch. Zum Beispiel die im Notbdudget im April verabschiedete „Zweitwohnsitzsteuer“, die auf der Insel „Nicht-Erstwohnsitzsteuer“ genannt wird. Demnach zahlt jährlich 200 Euro pro Wohnung, wer mehr als einen Wohnsitz sein Eigentum nennt.
Diese Steuer auf private Zweit- bis Zehnthäuser und -wohnungen wurde Ende September erstmals fällig. Sie trifft natürlich ganz zwangsläufig all die Ferienhausbesitzer aus England, aus den Niederlanden, aus Deutschland, der Schweiz oder Österreich – selbst, wenn sie auf der Insel nur ein Haus besitzen. Die Zweitwohnsitzsteuer brachte dem Staat im ersten Jahr 51 Millionen Euro. Sie fließt direkt an die Lokalverwaltungen. Im kommenden Jahr wird die Steuer, die im Rahmem des heutigen Budgets nicht erhöht werden soll, zum 30. Juni fällig.
Ferienhausbesitzer sollten gewarnt sein: Sie können der Steuer zwar fürs Erste entgehen, bezahlen jedoch pro Monat einen Verspätungszuschlag von 20 Euro. So kommt in zehn Jahren immerhin 4400 Euro zusammen. Der geschuldete Betrag wird spätestens dann fällig, wenn das Haus verkauft wird: So wenig Kontrolle der irische Staat im allgemeinen über seine Bürger hat: Wann immer ein Haus verkauft wird, hat er direkten Zugriff auf die Finanztransaktionen und nimmt sich, was das Gesetz hergibt. Ausdrücklich hält das entsprechende Gesetz fest, dass diese Schuld auch nach zwölf Jahren nicht verjährt.
Übrigens: Knapp 135.000 Eigentümer haben in diesem Jahr Zweitwohnungssteuer bezahlt – über 1.400 private Wohneigentümer überwiesen ihren Obolus gleich für zehn und mehr Wohnungen an den Staat.
Alles über die neue Steuer inklusive Online-Zahlstelle findet der geneigte Eigentümer hier.
Foto Courtesy www.dongardner.com
Wir haben 2004 ein Haus in Irland geerbt. Unser Wohnsitz ist in Deutschald. Jetzt haben wir erfahren, dass seit 2009 eine Zweitwohnungsteuer in Irland erhoben wird. Die Strafe für Verzug beträgt € 20 pro Monat.
Bei uns werden jetzt € 1420 fälling, davon € 600 Steuer und € 820 Strafe. Die Strafe halten wir für nicht angemessen, insbesondere weil keinerlei Information erfolgte
Wer hat sich hier gegen die Strafzahlung erfolgreich zur Wehr gesetzt und kann uns Tipps geben.
Vielen Dank !
Ob Irland oder hier in Deutschland.Zweitwohnungssteuer ist Beutelschneiderei. Die Kommunen gehen gegen einen Personenkreis vor der sich bei der nächsten Wahl nicht dafür "bedanken" kann, denn der überwiegende Teil der Zweitwohnungssteuerpflichtigen ist in der veranlagenden Gemeinde nicht wahlberechtigt.
Es wird auch immer der Eindruck erweckt, dass die Zweitwohnungssteuerpflichtigen nur die Vorteile in einer Gemeinde ausnutzen, dies ist Polemik von Politikern die ihren Haushalt nicht in den Griff bekommen, denn auch die Zweitwohnungssteuer wird deren Misere nicht abhelfen.
Man geht hier nur den Weg des geringsten Widerstands. Jeder zweitwohnungssteuerpflichtige Eigentümer zahlt ohnehin sämtliche anfallenden Gemeindeabgaben, zusätzlich dann die Zweitwohnungssteuer.
http://www.juergenkeitel.homepage.t-online.de/seite9601.htm
Eben. Ich finde die Steuer für große Häuser und für Ferienhäuser noch viel zu niedrig bemessen. Dies Gebäude sind in der Regel nur wenige Wochen im Jahr bewohnt, beziehen aber die volle vorhandene Infrastruktur.
Habe das Thema auch schon in anderen Foren gesehen, von Entrüstung und Verweigerung gelesen – und frage mich, ob es mich als (Ferien-)Hausbesitzer wirklich in den Ruin treibt, wenn ich 200 € Steuern p.a. zahle? Natürlich macht Steuern zahlen überhaupt keinen Spaß und Steuerfreiheit ist immer besser, aber ich stelle mir vor, dass 200 € nun auch nicht die Welt sind – wenn ich vorher doch auch die umfassende Investition eines Hauserwerbs tätigen konnte… Wer sich dabei übernommen hat und nun vor dem Bankrott steht, dem tun 200 € natürlich weh – aber sind davon wirklich so viele Ferienhäusler betroffen, dass sie nun des kollektiven Mitleids bedürfen?