Irland NaturgeisterMein Freund Michael vertraute mir einmal an, dass er in der Dämmerung und schon am späten Nachmittag, wenn das Licht allmählich schwächer wird, den Wald auf alle Fälle meidet. Es sei ihm unheimlich im dunklen Forst. Man könne nie wissen, welche Wesen da ihr Unwesen treiben. Nun, es ist leicht im ländlichen Irland in den Formen und Farben der Natur allerlei wunderliche, fabelhafte, gnomische und geisterhafte Wesen zu entdecken.

Als Straßenbeleuchtung auf dem Land noch ein Fremdwort war, als man sich nachts auf dem Weg vom Pub nach Hause noch mit glühender Zigarette und dem letzten Streichhölzern vorwärts tastete, begegneten die Menschen regelmäßig Figuren und Wesen, die im aufgeklärten Alltag keinen Platz finden. Die Mythen, Sagen und Geistergeschichten der irischen Folklore geben facettenreiche Auskunft über diese wundersamen Begegnungen.

Gestern, unterwegs in den Bergen Irlands, traf ich wieder einige wilde “Naturgeister”  —  zum Beispiel den felshaftigen Mister Grumpy. Er steht seit zehntausenden von Jahren in einem Hochtal über dem Atlantik und kultiviert sein mürrisches Temperament. Was er mir zugeraunt hat?