Wenn am kommenden Samstagabend genügend Menschen bei “Earth Hour” mitmachen und für eine Stunde das Licht ausschalten, dann wird Europa von oben völlig anders aussehen als auf unserem Satelliten-Photo. Die Aufnahme des hell erleuchteten Kontinents offenbart das ganze Dilemma des menschlichen Konsumverhaltens: Die Zerstörung der Nacht ist weit fortgeschritten. Warum muss es nachts taghell sein?  Gut zu erkennen sind die Metropolen wie Berlin und London, Ballungsräume wie das Ruhrgebiet und Benelux. Großbritannien scheint geradezu in Flammen zustehen. 

Die atlantische Westküste Irlands dagegen lässt sich – ähnlich wie Teile Osteuropas – nur sehr unscharf erkennen.  Die Lichtorgie hält sich hier in Grenzen – auch wenn der Hang zur nächtlichen Beleuchtung in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat. Noch immer gilt Südwest-Irland als eines der bedeutenden nacht-licht-freien Gebiete in Europa, es ist noch am wenigsten “lichtverschmutzt”, wie man heute sagt. Auch deshalb empfiehlt sich Irlands Südwesten als idealer Platz für Romantiker: Hier kann man den unendlichen Sternenhimmel besonders intensiv genießen.   
Die Satelliten-Aufnahme Europas stammt von der DMSP, einer Abteilung des amerikanischen Verteidungsministeriums. Weitere Fotos der nächtlichen Erde findet man auf der Website des Non-Profit-Konsortiums UNAVCO .