Unterwegs mit Bus Eireann. Hatte ich schon erwähnt, dass ich in unserer Wahlheimat Irland gerne Bus fahre?  (Habe ich natürlich: Klick). Kürzlich war ich wieder im irischen Überland-Bus unterwegs, und wie immer gab es was zu lachen. Im Express-Bus von Dungarvan nach Cork. Der rote Riese kommt mit zwölf Minuten Verspätung angerollt. Meine Umsteigezeit im eineinhalb Stunden entfernten Cork City nach Hause: 15 Minuten.

Da hat man zwei Optionen: Sich auf heiße Nadeln setzen und mitfiebern, oder den Rest des Tages gleich mal vorsorglich abschreiben. Ich entscheide mich für Option drei und beginne ein Schwätzchen mit dem Busfahrer, einem lässigen Burschen mit tätowierten Armen und einem lockeren Spruch für jeden zusteigenden Fahrgast.

Ich: Meinst Du, ich schaffe es in Cork auf den Halbeins-Bus nach Bantry?

Er: Oh, das wird wohl nicht klappen. Wir sind hier immer zu spät dran. Eine gute Verspätung ist die Regel.

Ich: Na dann, seufz . . .

Er: Na ja, kann klappen, kann aber auch schief gehen . . .

Eineinhalb Stunden später. Der Fahrer hatte seinen Express-Bus 40 immer knapp am Tempolimit über den Asphalt Richtung Cork gejagt, und als der River Lee in Sichtweite kam, war klar: Das wird klappen mit dem Anschluss.

Ich: Boy, das hast Du richtig gut gemacht, das reicht. Danke!

Er: Hast Du etwa daran gezweifelt? Hmm. Ich schon. Boy, Du hast mich ganz schön unter Druck gesetzt . . .

 

Fotos: Markus Baeuchle / Wanderlust