Irlands Banken werden in den kommenden zwei Jahren jede vierte Filiale schließen. Nach einem Bericht des Irish Independent steht der Strukturbruch in Irlands Bankenlandschaft kurz bevor. Von derzeit 846 Bankfilialen sollen 200 geschlossen werden, tausende Bankangestellte werden ihre Arbeit verlieren. Lokale Bankfilialen sind durch Internet- und Telefonbanking weltweit unter Druck geraten, die irische Finanz- und Bankenkrise hat den Druck auf der Insel noch einmal drastisch erhöht: Das Baufinanzierungs- und Hypothekengeschäft ist fast vollständig entfallen, das Rumpfgeschäft zudem geschrumpft. Die Banken AIB, EBS, Ulster Bank; BOI und Permanent TSB müssen mit Kosteneinsparungen reagieren.
Die Schließungen dürften vor allem das ländliche Irland treffen, wo die Internetleitungen langsam sind und wo ohnedies ein massiver Kahlschlag in der Infrastruktur droht: Die Schließung von Schulen, Polizeistationen, Gesundheitseinrichtungen und Pubs ist in vollem Gange.
Foto: Markus Bäuchle
Dein Eindruck täuscht wohl. Die Bankstellendichte (so der Fachausdruck) lag laut Zahlen aus dem Jahr 2002 in Irland bei der Hälfte der deutschen: In D kamen 2100 Menschen auf eine Filiale, in Irland waren es 4200, die sich eine Bankfiliale „teilen“ mussten. Hier die Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bankstellendichte
Ach, das ist interessant. Dann sind die Banken sicher anders verteilt. Im ländlichen Raum gibt es bei uns wenige, aber dafür viel mehr Großstädte als in Irland. Danke Wanderer.
Ich komme gerade von einer Reise durch Irland zurück und hatte dort, ähnlich wie zuvor in England, den Eindruck, als gäbe es mehr Bankfilialen, als ich es aus dem deutschen Straßenbild gewohnt bin. Selbst in sehr kleinen Orten gab es häufig mehr als zwei Banken. Täuscht der Eindruck, oder ist Irland mit Banken überversorgt?
Tja, Wirtschaftskrise trifft man halt überall – die Iren bleiben da auch nicht verschont :(
Die Location kenne ich. Das ist die AIB in Kenmare, oder. Ich hab‘ das gleiche Bild geschossen.