Luka Bloom wirkt routiniert im Nehmen. Gerade hat er seine Liebe aus den Caha Mountains verloren – und doch tritt er am Freitagnacht am Fuß der Cahas, in Bantry, County Cork, auf, als wäre fast nichts geschehen. Er strahlt Freude am Singen und am Spielen aus. Er sagt, Trennungen sind gut für den Songschreiber und schlecht für den Menschen dahinter. Im Raum der Bühne des “Mariner´s” lebt Luka die Existenz des Künstlers. Eindreiviertel Stunden in der Blase. 90 Minuten in der Sphäre der Musik.

Luka Bloom gilt als einer der bekanntesten Musiker Irlands und als einer der beliebten irischen Musiker im Ausland. Sein unverkennbarer Gitarrenstill und der träumerische Aspekt seiner Texte, der ihn so wohltuend von seinem Bruder Christy Moore unterscheidet, sichern ihm seit den 80er Jahren eine treue Fangemeinde.

Luka Bloom spielt in Bantry vor 35 Zuhörern. Das ist intim, das ist persönlich, das ist ein Erlebnis für die wenigen Menschen im Publikum. Für den Musiker, der von den Konzerteinnahmen lebt, ist es ein Desaster, und man fragt sich, was so schwer daran ist, einen international renommierten Musiker ordentlich anzukündigen. Luka nimmt diese Enttäuschung gelassen. Er spielt, als säßen 3500 Menschen vor ihm und gibt sein Bestes. Er wird in wenigen Tagen zu einer Konzertreise in die USA reisen, wo er sich in den 80er-Jahren von Barry Moore zu Luka Bloom entwickelt hatte, und er probiert Songs für das amerikanische Publikum aus.

Danke dafür, danke für “City of Chicago”, für den “Bogman,” für  “Don´t be so Hard on Yourself”. See you back in the Caha Mountains, some day, some year.