We are the Ark - Listspinne

 

 

This is an Ark. Unseren Lebensort in der Bantry Bay am irischen Atlantik haben wir ganz in den Dienst des Naturschutzes gestellt. Wir fühlen uns der Initiative We are the Ark verbunden und weisen unser Grundstück seit dem Herbst 2019 als Natur-Arche aus: This is an Ark. Goldfinch House, das war der Name unseres Hauses, als wir in Irland ankamen. Nur von Distelfinken war weit und breit nichts zu sehen. Auch andere Vögel machten sich rar. Erst nach über zehn Jahren siedelten sich die ersten Distelfinken wieder hier an, inzwischen besuchen uns zeitweise bis zu 14 von ihnen gleichzeitig. Immer mehr Arten gesellten sich hinzu und besuchen nun regelmäßig unsere Futterstellen. Aktuell zählen wir in unserer Arche immerhin 35 Vogelarten.

Mary Reynolds, die irische Gärtnerin, Garten-Gestalterin und Autorin gründete vor einem Jahr das Projekt „We are the Ark“ („Wir sind die Arche“). Es ist nur hoffnungslos, wenn wir nichts tun. Also last uns etwas tun! Schaffen wir tausende Archen für die Natur! Fast jeder Mensch hat die Möglichkeit, ein kleines Stück Natur zu schützen. So kann aus vielen kleinen Archen ein großer Quilt des Naturschutzes entstehen. Schaffen wir tausende Archen für die Natur.

Hier in unserem Webmagazin Irlandnews stellen wir einige unserer tierischen Mit-Bewohner vor.

Heute: Die Listspinne (Pisaura mirabilis). Sie wird auch Raubspinne oder Brautgeschenkspinne genannt, gehört zur Familie der Jagdspinnen (Pisauridae) und zur Überfamilie der Lycosoidea. Die Listspinne ist in ganz Europa verbreitet. Sie wurde 2002 von der Arachnologischen Gesellschaft e.V. zur Spinne des Jahres gewählt

Die Listspinne besiedelt fast alle Habitate, bevorzugt jedoch feuchte Lebensräume wie Feuchtwiesen, Niedermoore, Salzwiesen, Dünenbereiche, Waldränder und feuchte Hecken (Knicks). Sie kommt in allen Höhenschichten (Strata) vom Boden bis zu den Baumkronen vor. Lediglich unter Steinen und in Höhlen fehlt sie. Die Listspinne ist in Höhenlagen bis 1500 m heimisch. (Quelle: Wikipedia)

Natur-in-NRW.de schreibt über die Listspinne:

“Die Spinne überwintert halbwüchsig, wächst im Frühjahr schnell heran und häutet sich meist im Mai zum letzten Mal. Die Tiere nehmen gerne ihr Sonnenbad in charakteristischer Körperhaltung ein (siehe Foto 4). Hierzu werden die Beine seitlich ausgestreckt und oft die beiden Vorder- und Hinterbeine jeweils paarweise dicht aneinadergelegt.

Im Juni findet dann die Paarung statt, der eine ausgiebige Brautwerbung (daher kommt der deutsche Name Listspinne!) vorausgeht. Das Männchen bietet dem Weibchen ein eingesponnenes Beutetier als “Brautgeschenk” an. Während das Weibchen in Ruhe frißt, nutzt das Männchen das Ablenkungsmanöver und führt seinen Taster nacheinander in die beiden Öffnungen der Epigyne ein, die Tasterblase schwillt an und drückt beim anschließenden Kollabieren den Embolus ins Innere der weiblichen Genitalgänge. Dannach trennt sich das Paar. Es gibt Beobachter, die berichten, das das Männchen das Brautgeschenk gelegentlich wieder mitnimmt ;-)

Kurz nach der Paarung – in der zweiten Junihälfte – spinnt das Weibchen einen etwa 1 cm großen kugeligen Eikokon, den es ca. 2 Wochen mit sich herumträgt. Dann wird etwas erhöht in der Vegetationsschicht eine etwa 10 cm große Gespinstglocke angelegt und befestigt darin den Eikokon. Kurz danach schlüpfen die 100-300 Jungspinnen. Einige Tage bleiben die Jungspinnen in einem “Klumpen” im Gespinst und laufen bei Störungen auseinander. Danach zerstreuen sie sich in der Umgebung.”

Das Foto entstand Anfang Juni, als die Listspinne mit ihrem Ei-Kokon auf dem Blatt einer Stockrose in der Sonne saß. Sie war also ihrer Zeit in diesem Jahr wohl etwas voraus, denn eigentlich spinnt das Weibachen diesen Kokon ja erst in der zweiten Junihälfte.

PS: Unser Schild für das Eingangstor sagt: This is an Ark. Dies ist eine Arche für die Natur. Willkommen Natur!

Wer möchte mit machen? Mehr Infos gibt es hier: Wir sind die Arche (dt) und  We are the Ark (engl)

 

Foto und Schild: Antje Wendel; Logo: Mary Reynolds