Irland-Tourismus 2011: Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt wieder.
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Was teilen Amerikaner, Briten, Deutsche und Franzosen? Wahrscheinlich mehr als das, aber immerhin auch eine traditionelle Vorliebe für das Reiseland Irland. Aus diesen vier Ländern reisen Jahr für Jahr die meisten Urlauber auf die Grüne Insel. In der Wirtschaftskrise der verqangenen drei Jahre hat der Tourismus allerdings stark gelitten: Die Zahl der Gäste von der großen Nachbarinsel hat sich mittlerweile nahezu halbiert und die US-amerikanischen Verwandten und Wurzel-Sucher mieden Irland zuletzt wegen des hohen Preisniveaus.
Seit dem Rekordjahr 2007 ist die Gesamtzahl der Irland-Urlauber drastisch zurück gegangen: Von damals 7,5 auf 5,5 Millionen in diesem Jahr. Die Urlauber-Zahlen haben nun wieder das Niveau von 1998 erreicht. Zwei Millionen Gäste und ein Drittel des Umsatzes verloren: Wie geht es 2011 weiter mit der Hoffnungsbranche Tourismus? Der Verband der Irischen Reiseindustrie macht zum Jahreswechsel in vorsichtigem Optimismus und spricht von leichtem Wachstum für das kommende, spätestens übernächste Jahr. Wie sagt man immer: Die Talsohle dürfte demnächst erreicht sein.
Interessant an den Zahlen: Der Welt-Tourismus und auch der europäische Urlaubsreiseverkehr haben sich im Jahr 2010 von den massiven Einbrüchen wieder erholt und wachsen. Dieser Trend ist an Irland bislang vorbei gegangen. 16 Prozent weniger Auslands-Gäste als 2009 (nach einem Einbruch von 12 Prozent im Vorjahr) sprechen eine deutliche Sprache. Wenn die einschlägigen Marktbeobachter recht behalten, sollte sich das Blatt im kommenden Jahr allerdings wenden: Im Ausland ist die Botschaft mittlerweile angekommen, dass sich die Preise im einstmals teuersten Land Europas nicht nur beruhigt haben sondern dass Irland mittlerweile wieder ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis vorweisen kann. Die Zeit, da Irlandreisende für das Erlebnis einmaliger Landschaft und intakter Natur tief in die Tasche greifen mussten, sind vorbei. Die Luxus-Preise (ohne entsprechende Gegenleistung) für Lebensmittel, Unterkunft oder Restaurantbesuche sind Vergangenheit.
US-Amerikaner etwa mussten nach dem Flug über den großen Teich aufgrund der Dollarschwäche mit einer Verdoppelung des Preisniveaus klar kommen, und auch deutschen Urlaubern blieb beim Einkauf im Supermarkt, beim Restaurantbesuch oder am Hotel-Checkout-Counter in den Boomjahren 2005 oder 2007 bisweilen der Atem weg. Fernab des Massentourismus war Irland aufgrund seiner einzigartigen Ressourcen immer eine Reise wert – nicht immer allerdings konnten sich Irlandfans in den Jahren des Booms die Reise leisten. Das ist nun „dank“ der tiefen Rezession anders geworden. Willkommen auf der Insel.
Foto: Tourism Ireland / Geray Sweeney. Das Foto zeigt die Errigal Mountains in Donegal. Weitere Informationen und aktuelle Daten zum Irland-Tourismus bietet die Website von Irlands Verband der Tourismusindustrie ITIC
Gutes neues Jahr, lieber Markus,
aber bei den Signalen der Tourismusbranche fehlt mir ein wenig der Glaube.
Oder haben die bei den Cliffs of Moher die Presie halbiert? Oder hat man dem gierigen Bauern – von Kerry bis Donegal – mit seiner Touri-Abzocke bei Parkplätzen, Wegen und Aussichtspunkten das Handwerk gelegt? Und was zahle ich im Pub für ein Pint?
Ein schwieriges Jahr für Irland geht zu Ende,es bleibt nur zu hoffen, dass es jetzt langsam wieder etwas aufwärts geht. Wir können uns auch nicht mehr jedes Jahr Urlaub auf der Insel leisten. Irland wird aber immer unsere Lieblingsinsel bleiben, trotz allem.
Zum Jahresende möchte ich Dir und Deiner Familie herzliche Grüße und die besten Wünsche für 2011 senden.
Helga
Blianna mhath ùr.
Skepsis bleibt angebracht !!! Irland ist im Vergleich zu vielen europäische Urlaubsländern immer noch sehr teuer. Eine ordentliche (nicht luxuriöse) Unterkunft für 2 Personen mit Frühstück, ein Luch und ein Abendessen für Zwei – und man ist ruck-zuck mindestens einen Hunderter los pro Tag bei eher moderaten Ansprüchen). Die Anreise plus einen Mietwagen hinzu gerechnet kommt man so locker auf 800 bis 1.000 Euro pro Woche. Das ist eine Menge Holz ! Dafür bekommt man in nicht wenigen europäischen Reiseländern, die nicht die schlechtesten sind, einen All-Inclusive-Urlaub für wesentlich weniger Kohle geboten. Das schreibt ein langjähriger Irland-Fan, die hier dauerhaft lebt. Es ist immer noch viel zu teuer, in Eire Urlaub zu machen, es sei denn, man trampt, pennt im Zelt und ernährt sich very simple ! Klar, dass angesichts der Misere viele vom Tourismus abhängige Leute und Institutionen wieder die Werbetrommel rühren und verkünden: Es lohnt sich wieder her zu kommen, die Preise sind gesunken. Die Realität sieht vielfach anders aus, NOCH jedenfalls ! Leider haben viele am Tourismus Verdienende in den letzten 10 Jahren durch Gier und Hirnlosigkeit erheblich dazu beigetragen, dass zahlreiche Touristen gesagt haben: Irland , Nein danke ! Es wird wohl noch eine ganze Zeit dauern (3 – 5 Jahre), bis sich die Dinge grundlegend ändern, WENN sie sich ändern.