Brief Porto Irland

 

Bitcoin, Indexfonds oder doch Gold? Nein, nein und nein. Um ihren Wohlstand besorgte Menschen hatten in den Jahren der galoppierenden Inflation viele schlaflose Nächte. Heute sind wir alle schlauer: Eine Umschichtung unserer Anlagen in irische Wert-Papiere wäre die gelderhaltende, ja sogar gewinnbringende Strategie gewesen. Gemeint sind die kleinen Papierchen mit den gezackten Rändern und dem gummierten Rücken, die man früher massenweise auf  größere Papiere, sogenannte Briefe, klebte. Die irische Briefmarke hat seit Mai 2021 in weniger als drei Jahren einen traumhaften Wertzuwachs von 40 Prozent hin gelegt.

Im April 2021 bezahlten wir für die Versendung und Zustellung eines Standardbriefs innerhalb Irlands einen Euro. Nach vier Preiserhöhungen nimmt die staatliche An Post ab dem 1. Februar 2024 für denselben Service 1,40 Euro. Hätten wir´s gewusst, hätten wir auf großen Rollen zu attraktiven Rabatten 500.000 Marken mit dem N gekauft. N steht für National, eine N-Marke ist das Ticket zum Transport eines Standardbriefes innerhalb Irlands. Zeitpunkt offen, die N-Marke ist unbefristet gültig. Die Zeiten des Tauschhandels kehren sicher zurück, und wer weiß: Vielleicht bricht ja das Internet zusammen ;-)

Das Versenden von Papierbriefen hat sich jedenfalls zur Luxusbeschäftigung für Wohlhabende entwickelt. Wer einen Brief ins europäische Ausland schicken will, kauft eine W-Marke, W steht für World. Sie kostet sogar 2,20 Euro. Immerhin darf der Brief ins Ausland bis zu 100 Gramm schwer sein. Da kann man extra viel Liebe hinein packen, Zum Vergleich: Ein Standard-Brief innerhalb Deutschlands (bis 20 Gramm) kostet 85 Cent, einer von Deutschland nach Irland 1,10 Euro, die schwerere Variante bis 50 Gramm 1,70 Euro.

Der Portovergleich bildet den Unterschied der Lebenshaltungskosten in beiden Ländern ganz gut ab. Wie sagt mein Freund, der alte Zyniker Zanon gerne: “Hier in Irland ist fast alles teurer. Dafür bekommst Du fast immer schlechtere Qualität. Unterm Strich gleicht sich das dann wieder aus.” Man könnte auch sagen: Willst Du reich werden, versuchs nicht in Irland.

Foto: 4 N-Briefmarken von An Post Irland


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