Irland Umwelt

 

Irland-Besucher fragen, wir antworten: Warum sind zahlreiche Böschungen und Straßenränder in Irland braun und verdorrt?

 

Irland gilt als die Grüne Insel. In die 40 Shades of Green mischen sich regelmäßig zehn Stufen hässliches Braun. Wie nach der großen Dürre sehen Straßenränder, Wegböschungen. Mauern und Hauseinfahrten mitten im Frühling und im Sommer aus. Verdorrtes Gras, verwelkte Kräuter, zerstörte Vegetation hinterlassen ein trauriges Bild. Nur Tage zuvor war der Spritzenmann hier durchgezogen, mit Tank auf dem Rücken und dem Spray-Ventil in der Hand (und im günstigen Fall mit einer Atemmaske vor dem Gesicht).

In Irland wird das sogenannte Unkraut noch immer gerne mit der chemischen Keule entfernt: Glyphosat (Monsantos “Roundup” an vorderster Stelle) ist immer noch der Renner, wenn es um den vermeintlich sauberen Straßenrand, die “gepflegte” Hofeinfahrt und das von Grün befreite Kiesbett geht. Die Folgen des Einsatzes von Pflanzenvernichtungsmitteln (Herbiziden) sind bekannt: Sie sind eine Gefahr für Insekten, Vögel, Säugetiere, das Trinkwasser und die Menschen. Doch es regt sich zunehmend Widerstand, weil viele Menschen den Zusammenhang zwischen Chemieeinsatz und Artensterben mittlerweile verstehen.

Die Aussicht: Das “Säubern” von Asphalt und Kies durch Herbizid-Einsatz wird hoffentlich bald der Vergangenheit angehören. Die Stimmen gegen den lebensfeindlichen Ordnungswahn mehren sich auch im ländlichen Irland.

 

PS: Habt Ihr von Eurem letzten Irland-Besuch offene Fragen? Wir helfen gerne, wenn wir können. Schickt Eure Frage einfach per Mail an markus(at)irlandnews.com.

 

Foto Markus Bäuchle / Wanderlust