
Der Druck auf die Natur durch ökonomische Interessen steigt in vielerlei Hinsicht: neue Öl- und Gasfelder vor Irland, riesige Lachsfarm-Projekte entlang der Westküste, mehr und mehr Windfarmen, die nun Einzug halten und den Anblick der bislang allenfalls von Schafen berührten Berge verändern – und natürlich gigantische Stromtrassen, die das energiehungriger werdende kleine Land mit Strom versorgen sollen.
Die Tourismus-Industrie Irlands hat es sich bislang recht leicht gemacht, wenn es um die Verteidigung der lebenswichtigen Res
Doch langsam scheinen die von Staats wegen verantwortlichen Tourismus-Manager der Insel aufzuwachen: Vor einem Jahr erhob Fáilte Ireland milde Einspruch gegen die geplante Mega-Lachsfarm in der Galway Bay direkt vor der Insel Inisheer, Nun in dieser Woche legte die Tourismus-Behörde einen duetlichen Protest gegen den Plan ein, entlang der Ostküste eine 200 Kilometer lange Starkstromleitung zu bauen. Die 750 Riesenmasten, die der staatliche Netzbetreiber Eirgrid in den Counties Cork, Limerick, Tipperary, Waterford, Wexford, Kilkenny, Carlow, Laois, Wicklow und Kildare in die Landschaft stellen will, hätte einen gravierenden Einfluss auf das Bild der betroffenen Regionen.
Fáilte Ireland macht darauf aufmerksam, dass die Landschaft ein Eckpfeiler des internationalen Irland-Tourismus ist und dass man die Interessen der Tourismuswirtschaft bei der Planung der Stromtrasse nicht berücksichtgt sähe. Offensichtlich kennen Stromtrassen-Planer nur ein übergeordnetes Gesetz, nämlich dass der direkte (und billigste) Weg zwischen zwei Punkten die Gerade ist. Wälder, Erholungsräume, Wanderwege, auch Golfplätze können da nur im Weg sein. Hoffen wir, das die staatlichen Tourismus-Förderer Mut schöpfen und sich künftig noch stärker in die Debatte um Landschaft und Umwelt in Irland einmischen. Zumindest ist ein Anfang gemacht, den Schutz der natürlichen Ressourcen ernster zu nehmen als bisher, auch wenn letztendlich wieder nur mit ökonomischen Interessen argumentiert wird.
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