Das Leben in Irland ist manchmal ein Ruhiges. Für Manche auch nur ein Beruhigtes: Beruhigungspillen boomen auf der Insel. Die Zahl der aktuellen Konsumenten von Sedativa und Tranquillizern hat sich innerhalb der vergangenen fünf Jahre um 40 Prozent erhöht: von fünf auf sieben Prozent der erwachsenen Gesamtbevölkerung. Laut dem gerade veröffentlichten “National Drug Prevalence Survey” geben 14 Prozent der Erwachsenen in Irland an, schon einmal in ihrem Leben Beruhigungsmittel genommen zu haben, weitere zehn Prozent haben Anti-Depressiva wie Prozac geschluckt, um sich das Leben erträglicher oder auch nur netter zu machen. Psychologen zufolge ist das Leben auf der Insel für Menschen aller Schichten und Lebensmilieus schwieriger und offensichtlich schwieriger zu ertragen geworden. Die Drogen-Therapeutin Fiona Weldon vom Rutland Center drückt es bildhaft aus: Viele Leute versuchten, “die Show auf der Straße zu halten”, indem sie Beruhigungspillen schluckten.
Schon 1966 warnten die Rolling Stones, eigentlich Drogenkonsumenten der ersten Reihe, vor Mother´s Little Helper”, vor Nembutal, Valium und Konsorten. Hier der Song und die Zeilen für all diejenigen, die fast 50 Jahre später Ruhe und Halt in der Pille suchen und finden. Besonders häufig greifen übrigens auch in Irland Frauen, Selbständige und Führungskräfte zu den kleinen bunten Helfern.
“Things are different today,”
I hear ev’ry mother say
Mother needs something today to calm her down
And though she’s not really ill
There’s a little yellow pill
She goes running for the shelter of her mother’s little helper
And it helps her on her way, gets her through her busy day.
“Things are different today,”
I hear ev’ry mother say
Cooking fresh food for a husband’s just a drag
So she buys an instant cake and she buys a frozen steak
And goes running for the shelter of her mother’s little helper
And to help her on her way, get her through her busy day.
Doctor, please, some more of these
Outside the door, she took four more
What a drag it is getting old.
“Men just aren’t the same today,”
I hear ev’ry mother say
They just don’t appreciate that you get tired
They’re so hard to satisfy. You can tranquilise your mind
So go running for the shelter of your mother’s little helper
And four help you through the night, help to minimise your plight.
Doctor, please, some more of these
Outside the door, she took four more
What a drag it is getting old.
Life’s just much too hard today,”
I hear ev’ry mother say
The pursuit of happiness just seems a bore
And if you take more of those, you will get an overdose
No more running for the shelter of a mother’s little helper
They just helped you on your way through your busy dying day
Hast recht , Nicola, das war ein wenig zu flapsig formuliert.
Ich glaub nicht so recht, dass jemand anfängt Pillen zu nehmen, um sich das Leben “auch nur netter” zu machen. Ich denke schon, dass da vorher eine gewisse Menge an Verzewiflung und Hilflosigkeit zusammen kommen muss. Leider wird dann mit den Tabletten der falsche, weil vermeintlich einfachere Weg gewählt…