Das Gefühl, das Dich bei diesem Anblick überfällt, ist wenig erbaulich. Es riecht nach Katastrophe, nach Bedrohung und nach Ohnmacht. Gedanken an Flucht, an Fluchtwege und die Rettung der Habseligkeiten rasen wild durch den Kopf. Am Wochenende war es wieder einmal soweit:
Wir kehren nach einem Abend im Pub nach Hause zurück und werden schon von weitem vom Feuerschein alarmiert. Es ist Mitternacht. Auf den Wiesen hinter unserem Haus, direkt am Grundstück eines Freundes, wütet ein riesiges Feuer.
Die Flächenbrände haben in Irlands Südwesten eine lange Tradition. Ginster, Farn und Gagelstrauch werden von den Bauern mit Feuer gebannt. Im Winter, bis in den späten April hinein brennen die Berge und die Weiden. Ein Skandal für sich. Dass aber so spät im Jahr und so spät in der Nacht noch gezündelt wird, kann nur eines bedeuten: Es war das Werk von Brandstiftern. Dafür spricht, dass das Feuer an mehreren Stellen gleichzeitig ausbrach. Es gehört leider auch zu dieser alten Tradition, dass die Täter nicht gefunden werden – aus welchen Gründen auch immer.
Fotos: Peter Nutt
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