Die Frau des Fischers, des Seefahrers, die Wartende von Rosses Point: Ihr Leben war dem Rhythmus von Abschied und Rückkehr unterworfen — dazwischen das Warten, das sich zum endlos langen Sehnen in quälender Ungewissheit dehnen konnte und das nicht immer von der Rückkehr abgelöst wurde, und immer wieder von Ungewissheit und Trauer. Nicht immer brachte der Tag an der Küste am Ende Erlösung. Die Skulptur der Wartenden von Rosses Point in der Sligo Bay erinnert seit dem Sommer 2002 an all die Fischer und Seefahrer, die vom Atlantik nicht nach Hause zurück kehrten. Und an ihre Frauen, die in der Küche, im Feld, im Stall oder am Strand voller Unruhe, Sorge und Sehnsucht warteten.
Wie eigentlich lernt man Warten? Vermutlich nur durch Warten.
Fotos: Markus Bäuchle / Eliane Zimmermann / Wanderlust
Ich würde warten niemals freiwillig wählen und habe es doch so oft getan…
Wie man warten lernt? Ich würde es nicht lernen wollen! Es zieht einem aus der Gegenwart in die Zukunft ohne Handlungsspielraum. Dabei vergeht die Zeit, im schlimmsten Fall ungenützt für Gelegenheiten, die man verpasst, weil der Fokus nicht im Gegenwärtigen liegt. Wenn man es also schaffen würde, das was in der Gegenwart gerade IST ganz anzunehmen und das Beste daraus zu machen, gäbe es kein warten mehr. Das geht nur mit viel Vertrauen ins Leben denk ich. Alles leicht gesagt und schwer umgesetzt. Wenn mein Mann täglich raus aufs Meer müsste, tägliche Gefahr inklusive, wär das keine leichte Übung….