Dies ist ein denkwürdiger Montagmorgen. Das Regime in Libyen ist zusammengebrochen, nach dem Menschenschinder Gaddafi, der sein Land 42 Jahre lang in eisernem Griff hielt, wird in der Hauptstadt Tripoli gerade gesucht. Derweil geht es dem “größten Rockstar der Welt”, dem guten Bono, auch nicht richtig gut. Der Sänger der irischen Band “U2” kämpft im Urlaub in Südfrankreich mit Herzrasen und Schmerzen in der Brust.

Bono (Foto) wurde vergangene Woche im Princess-Grace-Krankenhaus in Monaco behandelt und will nach eigenem Bekunden gesundheitlich grundsätzlich “in Ordnung” sein und spricht von einer Routineuntersuchung. U2 haben vor kurzem eine umjubelte Welttournee beendet und diese mit einem starken Auftritt beim Glastonbury-Festival in England gekrönt. Die Facebook-Anteile Bonos sind mittlerweile eine Milliarde Dollar (!) wert und auch familiär scheint bei Bono Vox alles in Butter. Was also verursacht ihm Herzschmerz?

Vielleicht sind es die anhaltenden Angriff aus der irischen Heimat, die die vier Nestflüchter weiter im Visier haben: Den in der Heimat verehrten Rockern wird vorgeworfen, ihre Schäfchen auf egoistische Weise ins Trockene gebracht zu haben: Der U2-Konzern ist aus Steuergründen in den Niederlanden angesiedelt und so sparen Gutmansch Bono und seine drei Kollegen jedes Jahr eine Menge Geld. Um die angesäuerten Landsleute, die gerade unter der schwersten Wirtschaftkrise in der Geschichte des Landes ächzen, zu besänftigen, haben U2 kürzlich fünf Millionen Euro für den Musikunterricht an Irlands Schulen und weitere zwei Millionen Euro an eine gemeinnützige irische Einrichtung gespendet. Ob´s reicht, um die Gewissensbisse abzustellen?

Foto: U2