Die Schlacht der Marketing-Abteilungen um die Köpfe und Herzen der Nachwuchs-Konsumenten  tobt tagtäglich in den Medien der Welt. Je früher Unternehmen sich ihre Konsumenten sichern, umso besser funktioniert das Geschäft. “Aufbau von Markentreue” heißt das in der Sprache der Werbefritzen, und Kinder und Jugendliche sind das bevorzugte Ziel der mehr oder weniger subtilen Werbebotschaften.

Die Schule, zumal die Grundschule, gilt nach altmodischer Betrachtung noch immer als ein schützender Hort der Werbefreiheit und als marketingfreier Raum.  Nicht so die irische Grundschule: Dort wird den Werbetricks der Markenfirmen bereitwillig Tür und Tor geöffnet. Ob ein weltbekannter Hersteller  von zuckersüßen Frühstücks-Flakes sich mit einer vermeintlich selbtlosen Kampagne für bessere Sportplätze austoben darf oder ein Waschmittelhersteller die Kinder in der Schule zur Nutzung des “richtigen” Produkts aufruft: Die Leiter irischer Primary Schools haben oft wenig Berührungsängste mit “dem wirklichen Leben da draußen”.

Gestern nun durfte eine der drei großen irischen Pleitebanken im Unterricht bei Grundschülern in West Cork vorsprechen und ihnen die Eröffnung eines Kinder-Bankkontos nahelegen. Vielleicht gleich noch ein Kreditkärtchen dazu? Wer dreistellige Milliardenschulden vermehren will, muss schließlich früh anfangen. Klar, auch Schuldenmachen und Spekulieren will gelernt sein. Da kann Anschauungsunterricht aus erster Hand nicht schaden – und die irischen Banker wissen ganz genau, wie das geht  ;-)