Der irische Musiker Shane MacGowan war eine lebende Legende. Der Punk-Folk-Poet wurde bekannt als Sänger der Pogues. Er zelebrierte seine Selbstzerstörung öffentlich und war nach einem dauerberauschten Leben körperlich gezeichnet. Shane starb am letzten Tag im November 2023 nach langer Krankheit im Alter von 65 Jahren. Shane MacGowan war wohl der in Irland am meisten verehrte, ja vielleicht sogar am meisten geliebte Außenseiter – und dies schon zu Lebzeiten.

In den Tagen nach seinem Tod wurde über den genialen Musiker und Songpoeten von allen fast alles gesagt und geschrieben. Lassen wir ihn deshalb selbst noch einmal mit einigen seiner Sprüche zu Wort kommen.

“Das Wichtigste, was man sich über Betrunkene merken sollte, ist, dass sie viel intelligenter sind als Nicht-Betrunkene. Sie verbringen viel Zeit mit Gesprächen in Kneipen, im Gegensatz zu Workaholics, die sich auf ihre Karriere und ihren Ehrgeiz konzentrieren, die niemals ihre höheren geistigen Werte entwickeln, die niemals das Innere ihres Kopfes erforschen, wie es ein Betrunkener tut.”

“Pack so viel Vergnügen wie möglich in Dein Leben und wehre Dich gegen die Schmerzen, die Du dadurch erleiden musst.”

“Man kann Menschen nicht hassen, wenn man sie nicht liebt.”

“Ich spiele irische Volksmusik, wirklich? Sie Folk zu nennen, heißt, sie in eine Schublade zu stecken. Es ist eine lebendige Tradition, weißt du?”

“Irische Musik ist eine Musik für Bauch, Eier und Füße, ja? Sie ist frenetische Tanzmusik, ja? Oder sie ist unfassbar traurig, wie langsame Musik, ja? Ja, oder? Und sie behandelt auch alle möglichen Themen, von rebellischen Liedern bis hin zu komischen Liedern über Sex. Weißt du, was ich meine? Ich glaube, den Leuten ist gar nicht bewusst, wie viele Anspielungen es in der irischen Musik gibt.”

” Es ist Kunst, live zu spielen. Es ist ein tolles Gefühl. Es ist unbeschreiblich. Das ist es, was ich liebe. Ich würde es nicht tun, wenn ich es nicht genießen würde.”

“Viele Lieder handeln vom Trinken, weil im Leben viel getrunken wird. Trinken regt die Fantasie an.”

“Ich hasse die verdammten Autobahnen. Ich hasse Hamburger, ich hasse Greyhound-Busse. Ich wäre gerne im Jazz-Zeitalter oder im Goldenen Zeitalter von Hollywood in Amerika gewesen.”

“Alles, was ich tun kann, ist, mich an die Worte von Christus zu halten, der der einzige Redner war, den wir hatten. Buddha hat nicht gesprochen. Der Heilige Geist hat nicht gesprochen. Aber ich denke, es läuft alles auf das Gleiche hinaus – es geht um Einheit, Liebe, Mitgefühl.”

“Schlechte Gesundheit ist die Konsequenz eines guten Lebens.”

“Es gab viele glückliche und viele unglückliche Tage in meinem Leben, aber der wichtigste war der Tag, an dem ich meine Frau kennenlernte, die mir manchmal fremd ist und manchmal nicht. Sie hat mich vom Heroin befreit – aber das ist nicht der Hauptgrund, warum das der glücklichste Moment ist.”

Rest in Peace, Shane MacGowan.

PS: MacGowans bekanntester Song ist zugleich auch das mit Abstand beliebteste Weihnachtslied in Irland: Fairytale of  New York.

Fairytale of New York besingt das Weihnachtsfest eines irischen Paares, das in New York auf der Schattenseite lebt. Es ist ein Song über zwei Verlierer, die ihre guten Zeiten erst einmal hinter sich haben. Es ist ein Song über Suff und Drogenrausch. Es ist aber auch ein großes Liebeslied und eines voller Hoffnung und Widerstandskraft.

Solange der Song mit dem deftigen Text noch im Radio zu hören ist, können wir optimistisch sein, dass die totalitäre Bewegung des Wokeismus am Ende scheitern wird.


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Fotos: Shane Macgowan.com