In Irland sind die Sommerferien vorbei. In dieser Woche begann die Schule nach mehr als zwei Monaten Pause wieder. Manche Eltern sind erleichtert, manche Kinder wohl auch. Wo sie wohl alle waren, in diesem Sommer? Sicher nicht beim Torfstechen, wie frühere Generationen. Dafür in Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland oder Portugal, wo es inzwischen heißer und feuriger ist, als es das irische Touristengemüt begehrt. Wer das nötige Kleingeld für eine Urlaubsreise hatte, versuchte in diesem Jahr jedenfalls, nach zwei Jahren Staycation, dem von der Pandemanie-Regierung verordneten Zwangsurlaub im eigenen Land („lerne Deine Heimat kennen“), die Insel zu verlassen – schon alleine um Geld zu sparen.
Die Preise für Unterkunft, Mietwagen und Verpflegung in Irland waren in diesem Sommer schockierend hoch (mehr Infos dazu hier). Da muteten Auslandsaufenthalte trotz ebenfalls steigender Preise wie Schnäppchen an. Wäre da nicht das Ungemach der Hitze, der Dürre und der Feuer in den bei Iren beliebten Urlaubsdestinationen in Südeuropa. Die ganz findigen und flexiblen Irinnen und Iren reisten in diesem Sommer schon gerne alternativ: nach Kroatien, Slowenien, oder Bulgarien. Warum nicht mal Urlaub auf der sicheren Seite des Schwarzen Meers machen?
Die Irish Times stemmte sich in diesem Sommer mit aller Macht gegen die Fluchtbewegungen der Erholungsuchenden und propagierte unverdrossen den Urlaub im eigenen Land. Die Zeitung suchte mit großen Aufwand unter Einbeziehung von Lesern und sogenannten Tourismus-Experten – freudig unterstützt von der Tourismusbehörde Fáilte Ireland den Besten Urlaubsort in Irland.
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Dies war die Shortlist der 20 gewählten Top-Orte, mit jeweils fünf Destinationen aus jeder der vier irischen Provinzen:
In Connacht (im Nordwesten der Insel)
Achill Island, County Mayo
Drumshanbo, County Leitrim
Inishbofin, County Galway
Strandhill, County Sligo
Westport, County Mayo
In Munster (im Südwesten der Insel)
The Burren, County Clare
Lough Derg, Counties Clare, Tipperary, Galway
Rosscarbery, County Cork
Tramore, County Waterford
Valentia Island, County Kerry
In Leinster (im Südosten des Landes)
The Barrow Way, County Carlow
Carlingford, County Louth
Dublin
Kilkenny City, County Kilkenny
Kells, County Meath
In Ulster (im Nordosten der Insel)
Ards Peninsula and Strangford, County Down
Bundoran, County Donegal
Enniskillen und Fermanagh Lakelands
Portrush & Causeway Coast
Inishowen, County Donegal
Am Ende machte der Burren im Irish-Times-Wettbewerb das Rennen. Er war demnach die irische Top-Destination 2022 für Einheimische. Ob es auch so kam? Wir können den Irlandnews-Kolumnisten Ralf Sotscheck fragen, wie sich die Zahl der an seinem Haus vorbei fahrenden Autos entwickelt hat . . .
Doch was meint Ihr? Sind Eure irischen Lieblings-Orte dabei?
Oder macht Euch diese Liste neugierig, mal eine neue Region zu erkunden, die Ihr noch nicht kennt?
Nach dem Sommerurlaub ist vor dem Sommerurlaub: Bleiben Irlandfans Irland im Jahr 2023 treu?
Antworten bitten in den Kommentaren (unten), gerne mit einem Foto vom eigenen Lieblings-Urlaubsort.
Fotos: Markus Bäuchle
Tipp: In der Irish Times wird die Auswahl der 20 besten Ferienorte begründet. Wer die Shortlist studieren will: Hier der Beitrag
Mir geht es ähnlich wie es einige vor mir schon geschrieben haben . Ich finde so ziemlich jeden Ort in Irland schön .
Was uns dieses Jahr ein wundervolles Wiedersehen war , ist , Donegal . Speziell der Slieve League, aber auch die umwerfende Landschaft allgemein im Donegal .
Zum ersten Mal dieses Jahr im Burren , hat uns wahnsinnig beeindruckt . Wir waren mehrere Tage in Farnoe , um von dort aus los zu ziehen .
Als weiteren bezaubernden Ort war für uns InisOírr .
Wir werden aber sicher noch oft nach Irland kommen und uns immer wieder über diese wunderschöne Insel freuen .
Das Gute ist doch, dass es so viele „Lieblingsorte“ in Irland gibt, dass wir alle uns nicht am gleichen begegnen. 😉
Mein Seelenort ist Connemara💚 Kein anderer hat mich in über 25 jähriger jährlicher Irlandreise so sehr bewegt und berührt. „The hidden beauty“ dieser kargen, oft abweisenden Landschaft hat mein Auge und meine Sinne geschärft.
*There’s something sleeping in my breast that wakens only in the West“
Herzliche Grüße
Gabi
Valentia Island ist auf der Liste.
Das Bild enstand mit dem Leuchturm im Rücken. In einer Woche sind wir wieder dort.
Wir haben es in diesem Jahr leider noch nicht auf die Grüne Insel geschafft, aber vielleicht klappt es noch im Herbst. Als eifrige Irland-Liebhaber haben wir natürlich so viele Lieblingsorte und -gegenden in den ganzen Jahren kennen und lieben gelernt, da ist es schwer sich nur für einen Ort festzulegen.
Aber eine Gegend haben wir neben vielen anderen ganz besonders in unser Herz geschlossen und dass ist Connemara. Die Bergwelt mit ihrer Weite und Abgeschiedenheit sowie die weitestgehend noch vorhandene Ursprünglichkeit dieser Gaeltacht-Region sind einmalig und besonders schützenswert.
Is breá linn Éire!
Ich bin ein bisschen überrascht, meinen Lieblingsort nicht in der Liste zu finden, weil er durchaus ein Touristenort ist, aber ich werde den Teufel tun, ihn hier zu nennen, weil ich es schön finde, wenn er nicht genauso überrannt wird wie die oben genannten. Das hat sich ja in den Zeiten von Instagram erwiesen: wird ein Ort irgendwo lobend erwähnt, ist in der nächsten Saison die halbe Welt da, mit positiven (Einkommen für die Einheimischen) und leider auch negativen Auswirkungen (Lärm, Dreck, Rücksichtslosigkeit, Umweltverwüstung). Da ich in früheren Jahren viel im Land herum gefahren bin, habe ich fast alle der genannten Orte gesehen und auch sehr schön gefunden.
Ich würde gern im nächsten Jahr nach Irland fahren, aber bei mir steht und fällt es mit den Kosten. Mit denen in Deutschland und mit denen in Irland, die Entwicklung der Inflation in beiden Ländern wird zeigen, ob ich es mir leisten kann. Mein Herz will jederzeit, aber mein Portemonnaie hat Grenzen. Möglicherweise sinken die Energiepreise in drei Jahren wieder, wenn die Umstellungen zu wirken beginnen, und ich muss einfach nur abwarten. Aber: ich bin in einem Alter, in dem am Lebenshorizont die Möglichkeit auftaucht, aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr reisen zu können. Was ich heute versäume, ist nicht mehr selbstverständlich und beliebig oft nachholbar. Das tut im Hinblick auf Zeit in Irland schon weh.
Außerdem graust mir vor dem offenbar anhaltenden Chaos an den Flughäfen mit verlorenem Gepäck usw., aber wenn ich nur zwei Wochen Urlaub habe, bin ich (noch) nicht bereit, die zeitaufwändige Reise mit der Fähre zu machen.
Vermutlich sind wir also an Ralf Schotschecks Haus vorbeigefahren. Denn wir sind aktuell in den Burrens und es ist tatsächlich ein außergewöhnliches Gebiet – in der Nähe von Tubber. Gestern spazierten wir zum Lough Bunny, einem kleinen See, eingebettet in Steine, spiegelglatt lag er da, als ob die Welt stillstehen würde. Da das Co. Clare unser Lieblingscounty ist, kommen wir bestimmt auch nächstes Jahr wieder hierher.