Samstag, 13. März 2021, ARD alpha 21:00 Uhr: alpha-retro: Ein Kind aus Connemara (1964)
(Wiederholung)
„Die See, der Fischfang, die Religion, der Regen und das raue Leben an der Küste von Connemara – 1980 Nationalpark geworden – in der Republik Irland. Das sind die Themen im traumhaft schönen Film von Margit Wagner aus dem Jahr 1964. Und die Kinder: das Spielen in der Natur, das Gälisch-Lernen in der Schule und das frühe Erwachsenwerden. Damals steckte Irland voller wirtschaftlicher Probleme und war bitter arm. Das ist lange her und heute ganz anders – zumindest in großen Teilen Irlands.
Der Film beginnt bei unwirtlichem Wetter mit einer Prozession zum Grab eines irischen Heiligen. Draußen auf einer Insel. Die Fahrt dorthin im kleinen Fischerboot und die Fahrt zurück in den Heimathafen sind kein Vergnügen. Vor dem Haus des Fischers kommen dessen Kinder ins Spiel und deren einfaches aber wohl glückliches Leben. Ab hier atmet man als Zuschauer, als Zuschauerin auf, der Film wird ruhig, rührend gar und von sanfter Poesie umhüllt. Zwei Töchter bringen Torf zum Trocknen – in einer vom Bruder selbstgebauten Schubkarre, wie sie auch im Film von Walter Sedlmayr zu sehen war.
Aber der Film von Margit Wagner schwelgt nicht nur in Poesie, sie spart das raue Leben der armen irischen Fischern zu Beginn der Sechzigerjahre nicht aus. Anstatt zur Schule zu gehen, muss der älteste Sohn des Fischers mit anpacken. Er macht es scheinbar gern, er fühlt sich gebraucht. Aber es keimt auch leise Hoffnung auf, denn mit staatlicher Unterstützung beim Kauf modernerer und größerer Boote sollen auch diese Fischer zum Bleiben motiviert werden: um die immer noch grassierende und das Land auszehrende Auswanderung zu stoppen.
Am Ende knüpft sich der älteste Sohn des Protagonisten aus Binsen einen Helm: Mit dem Helm auf dem Kopf – oder ist es doch eine Krone? – wandert dieser Dreizehnjährige, der oft viel älter wirkt, dem Horizont entgegen. Wie wir heute wissen, hat sein „Reich“ in den Jahrzehnten danach tatsächlich einen Großteil der Armut überwinden können. Dass Hans Lutz nicht nur in den Alpen sondern überhaupt ein großartiger Kameramann war, sieht man auch in diesem Film wieder.“ (Senderinformation)
Wiederholung:
Montag, 15. März 2021, ARD alpha 15:00 Uhr
Samstag, 13. März 2021, ARD alpha 23:00 Uhr: alpha-retro: Irland träumt nicht mehr (1968)
(Wiederholung)
„Irland zwischen Tradition und Moderne. Edmund Wolf war 1968 in Irland und sein Film erzählt von Menschen auf dem Land, die weggehen wollen, von adligen Gutsbesitzern, von einfachen Hafenarbeitern, von jungen Großstädtern, die das Leben genießen und nicht mehr von einem Groß-Irland träumen. Nur einer träumt noch genau davon. Aber über diesen Mann und dessen politische Vorstellungen sagt Wolf: „Die Wirklichkeit erfüllt nie die Träume politischer Märtyrer – und das ist selten ein Unglück.“
Nordirland ist längst kein Thema mehr in der „Tagesschau“. 1968 jedoch, als Edmund Wolf seinen Film über Irland drehte, wurde der Konflikt in Nordirland jedoch immer heißer, bis es nach ersten Eskalationen im Jahr 1969 am 30. Januar 1972 in Nordirland zum Bloody Sunday kam: Bei einer Demonstration in der Stadt Derry wurden von britischen Soldaten 13 unbewaffnete Iren erschossen. Von da an verging fast keine Woche, in der nicht über irgendeinen Anschlag oder ein Attentat in Nordirland berichtet wurde.
Edmund Wolf drehte aber doch schon 1968 seinen Film über Irland. Wo ist da der Zusammenhang? Die erste Person, die man in seinem Film sieht, ist ein Ire, der von der Republik Irland aus nach Nordirland fährt, nach Ulster, wie er sagt. Er ist ein Funktionär der IRA und jemand, der von einem Groß-Irland träumt, von der Befreiung Nordirlands aus dem Joch der Engländer. Ist also der Film von Edmund Wolf ein politischer Film? Ja, das ist er auch, aber eben nicht nur. Denn darüber hinaus schafft es Wolf wie immer in seinen Dokumentationen, das ganz normale Leben der Menschen einzufangen und in diesem Fall im Zuschauer auch eine Ahnung von der Schönheit Irlands entstehen zu lassen.
Sein kleiner Trick dabei ist: Es ist nicht der IRA-Funktionär vom Anfang sondern es ist die junge Eileen, die quasi durch den Film führt. Am Anfang sieht man sie in Connemara bei der Familie, ihr Vater ist Fischer. In der Küche übt sie mit ihrem Bruder ein gälisches Lied. Sie könnte die ältere Tochter des soeben gesehenen Fischers aus Connemara sein. Und sie macht im Laufe dieses Films eine interessante Wandlung durch: vom unerfahrenen Landei zur modernen selbstbewussten Frau – der Zukunft Irlands. Denn sie zieht nach Dublin, um dort zu arbeiten, was sie ganz offensichtlich sehr verändert. Letztlich fährt sie sogar Motorrad – nicht nur hinten drauf als Sozia, nein, sie fährt selbst diese Triumph Tiger 100 – eigentlich ein klassisches Männermotorrad.
Wolf besucht auch in diesem Film die Oberschicht, die Großgrundbesitzer mit ihrer Leidenschaft für die Jagd. Aber wohler fühlt er sich bei den Hafenarbeitern und bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung für alt und arm gewordene ehemalige Hafenarbeiter. In der Republik Irland geht es voran, das ahnt man bereits in diesem Film aus dem Jahr 1968. Nordirland stehen die finsteren Zeiten erst noch bevor. Eileen sieht man im Film von Edmund Wolf bei einem Pferderennen zum letzten Mal. Dieses Rennen, ein großes gesellschaftliches Ereignis, kennt man bereits aus dem fast 20 Jahre später gedrehten Film von Walter Sedlmayr. Auch sie trägt hier selbstverständlich einen großen und modischen Hut. Während ganz am Ende des Films die Kamera den IRA-Funktionär an seinem Schreibtisch beim Verfassen eines vermutlich feurigen Pamphlets einfängt, sagt Wolf aus dem Off den klugen Satz: : „Die Wirklichkeit erfüllt nie die Träume politischer Märtyrer – und das ist selten ein Unglück.“ (Senderinformation)
Wiederholung:
Montag, 15. März 2021, ARD alpha 15:20 Uhr

Montag, 15. März 2021, 3sat 20:15 Uhr: Wildes Irland – Ungezähmte Insel am Rande Europas
(Wiederholung)
„Die „Universum“-Dokumentation „Wildes Irland“ ist eine Reise an Europas äußersten Westen. Vor der Entdeckung Amerikas galt die spektakuläre irische Atlantikküste als das Ende der Zivilisation und vielen überhaupt als das Ende der Welt. Noch immer finden sich auf Irland viele mythische Plätze, kaum besiedelte Regionen oder vom Menschen verlassene Orte, die Wildtieren zu Wasser wie zu Land heute die letzten Refugien auf der Grünen Insel bieten. Der Film des vielfach preisgekrönten irischen Regisseurs John Murray führt in die faszinierende Natur und bunte Tierwelt dieses den Elementen des Atlantiks ausgesetzten Landes. Wie ein Smaragd ganz im Westen Europas war Irland schon immer ein ferner, verzauberter Ort: das letzte Stück Land vor der überwältigenden Weite des Atlantischen Ozeans.
Die Reise führt von den Brutkolonien der Papageientaucher und Atlantik-Sturmtaucher auf den Spitzen der Skellig Rocks (Bild oben: Die Insel „Little Skellig“, Co. Kerry) in die Tiefen des Ozeans zu Buckelwalen und Riesenhaien. Die spektakulär aus dem Atlantik ragenden und kaum zugänglichen Felsen von Skellig Michael, erst kürzlich Kulisse für einige atemberaubende „Stars Wars“-Sequenzen, beherbergen die Ruinen eines frühmittelalterlichen Klosters. In den Felsen der Skelligs, Irlandbrüten große Kolonien von Papageientauchern, während die Sturmtaucher die Steinnischen der alten Mönchsbehausungen als perfekte Brutplätze nutzen. In den Meeresströmungen rund um die Insel finden Wale und Haie ein reiches Nahrungsangebot: Plankton und Fischschwärme, die vor der Küste aus den Tiefen des Meeres auftauchen.
Auf Blasket Island, karg und von Menschen vor Jahrzehnten wieder verlassen, ist ein Naturspektakel zu bestaunen, das man eher in der Antarktis vermuten würde: Eine kaum zählbare Menge von Kegelrobben versammelt sich im Winter an den Sandstränden der kleinen Insel. Die Männchen messen sich in teils blutigen Kämpfen und buhlen um die Weibchen.
Im County Clare, am Rande des Burren, einer Kalksteinplatte, die gewaltige tektonische Kräfte aus dem Meer geschoben haben, finden Turmfalken ein üppiges Nahrungsangebot: kleine Nagetiere, denen die Furchen und Ritzen der bizarren Karstlandschaft einen guten Lebensraum bieten. Die Falken haben sich das Gebiet um eine alte Abtei zum Revier gemacht. Das nördliche Hochland ist dagegen das Revier des „Königs“: Nach vielen Jahrzehnten ist der Steinadler in die Berge von Donegal zurückgekehrt. Einige Paare wurden wiederangesiedelt und stellen ihre Flugkünste auch in heftigen Atlantikwinden unter Beweis. Noch ist nicht sicher, ob sich die Population halten können wird.
Der Herbst taucht die Grüne Insel in dezentere Farben. Ein Hauch von Braun webt sich in die Landschaft, und immer länger halten sich die Frühnebel über den weitläufigen Mooren Irlands. Im Südwesten der Insel, rund um die malerischen Seen des Killarney-Nationalparks, mischen sich die Brunftschreie majestätischer Rothirsche in die Beschaulichkeit der herbstlichen Landschaft. Die Brunftkämpfe sind kräfteraubend, und nicht selten verenden die unterlegenen Hirsche an ihren schweren Verletzungen. Hin zur Küste Nordirlands dagegen treffen im Spätherbst Singschwäne ein. Sie haben Irland als mildes Winterquartier auserkoren. Gestartet sind sie weit im Norden, in Island, wo sie ihre sommerlichen Brutplätze haben.
Wer von den Cliffs of Moher gegen Westen blickt, kann die Sehnsüchte und Ängste der Menschen, die Irland im Lauf der Zeit besiedelt haben, verstehen. Es war immer ein hartes und karges Leben auf den irischen Inseln. Millionen Iren mussten über die Jahrhunderte ihre Heimat verlassen. Wiederkehrende Hungersnöte und die harte Hand englischer Grundherren ließen ihnen keine andere Möglichkeit. Mit John Murray konnte „Universum“ einen der erfolgreichsten Naturfilmer der vergangenen Jahre für dieses Projekt gewinnen. Er ist selbst an der irischen Westküste aufgewachsen – und an die Zeiten der Entbehrung und Abwanderung kann er sich noch gut erinnern.
Über das Projekt „Wildes Irland“ sagt John Murray: „Dieser Film über die Magie und Schönheit der irischen Natur wäre ohne die allgegenwärtige Erinnerung an die Armut und die Isolation unseres Landes um eine wichtige Dimension ärmer.
Es ist ein Naturfilm, der die spannendsten Tiergeschichten unseres Landes vereinigt, und dennoch eine Hommage an die Menschen, die Irland besiedelt haben, an jene Menschen, die ihre Heimat wieder verlassen mussten, und an jene, die wieder zurückgekehrt sind auf diese bezaubernde Insel mit dem wohl launischsten Wetter der Welt.“ (Senderinformation)
Wiederholung:
Dienstag, 16. März 2021, 3sat 17:45 Uhr
Montag, 15. März 2021, 3 sat 21:00 Uhr: Shannon – Geheimnisvoller Fluss im Herzen Irlands
(Wiederholung)
„Mit seiner preisgekrönten Dokumentation „Shannon – Geheimnisvoller Fluss im Herzen Irlands“ würdigt der renommierte Naturfilmer Colin Stafford-Johnson den sagenumwobenen Fluss.
Während der zweijährigen Produktionszeit ist der renommierte Wildlife-Kameramann Colin Stafford-Johnson den Shannon mehrere Male mit dem Kanu abgefahren: von der Quelle im Nordosten bis zur Mündung in den Atlantik. Immer im Gepäck: das beste Film-Equipment. Slow-Motion-Aufnahmen zeigen, was dem Auge sonst verborgen bleibt: den Flügelschlag der Aurora-Falter, Haubentaucher bei der Jagd, Wasserfledermäuse und – besonders spektakulär – die eifrigen Eisvögel. Wenn sie ins Wasser tauchen, erkennt das menschliche Auge nur einen blauen Blitz – mit Hilfe der neuesten Kameratechnik wird das spektakuläre Manöver sichtbar.
Colin Stafford-Johnsons Film ist eine Reise durch die jahrtausendealte Geschichte der grünen Insel – vorbei an Steilküsten und sanften Hügeln, Klosteranlagen und Schlössern, an der alten Wikinger-Stadt Limerick, an Festlichkeiten und Paraden zum St. Patrick’s Day, dem 17. März, dem Tag, an dem der irische Nationalheilige gefeiert wird.
„Shannon – Geheimnisvoller Fluss im Herzen Irlands“ thematisiert aber auch Unangenehmes, etwa die Reduktion der Artenvielfalt entlang des Flusses. Dieses Problem zeigt sich daran, dass der Shannon ein ausgesprochen stiller Fluss ist.
Die Ursache dafür ist das Fehlen der Rufe von Kiebitzen, Strandläufern oder etwa Flussregenpfeifern. Dafür verantwortlich gemacht wird der Nerz, der die Nester plündert. Dass es den Wachtelkönig entlang des Flusses nicht mehr gibt, wird wiederum dem Menschen angelastet. Denn durch die maschinelle Mahd der Wiesen ist auch der Lebensraum des Wachtelkönigs zerstört worden.
Es ist nicht nur der ungewöhnliche Erzählstil der Dokumentation, der die Preisrichter beim „Jackson Hole Wildlife Film Festival“ 2013 begeistern konnte. Auch die Präsentation der Kultur, der Tier- und Pflanzenwelt in und um den Shannon war ausschlaggebend für die Auszeichnungen. Der Dokumentation „Shannon – Geheimnisvoller Fluss im Herzen Irlands“ gelingt es auf faszinierende Art, viele Geheimnisse zu lüften – ohne aber dem Fluss seinen Zauber zu nehmen.“ (Senderinformation)
Wiederholung:
Dienstag, 16. März 2021, 3sat 16:55 Uhr

Freitag, 19. März 2021, Servus TV 13:05 Uhr: mare TV – Irlands wilder Westen
(Wiederholung)
„Die Region Connemara im Westen Irlands wurde vom Atlantik geformt: zerklüftete Küste, raues Klima und reichlich Wildnis. Nicht ohne Grund gelten die berühmten „Connemara-Ponys“ als äußerst robust – genau wie die wenigen Menschen, die hier leben.
Im Westen Irlands liegt die Region Connemara. Ihre Landschaft verdankt sie dem Atlantik. In diesem rauen Klima leben nur wenige Menschen und diese zeichnen sich durch ihre Zähheit aus.
Während seine Hunde die Schafe von den steilen Hügeln zusammentreiben, sitzt Schäfer Joe seelenruhig in seinem Boot und dirigiert die Tiere in die richtige Richtung. Doch leider ist sein Leithund inzwischen alt und schwerhörig, und Nachfolger Jack muss mit seinen drei Monaten noch viel lernen.
Abalone sind eine seltene und begehrte Delikatesse. Cindy O´Brian und ihre Tochter betreiben eine Aquakultur-Farm und haben es geschafft, die anspruchsvolle Schneckenart zu züchten.
Michael Gibbons muss Connemaras Küste neu vermessen. Zwei Jahrhundertstürme haben gewaltige Landmassen abgetragen und ins Meer gespült – für den Archäologen besonders spannend, denn seitdem liegen hier wahre Schätze aus vergangenen Zeiten, buchstäblich wie Sand am Meer.“ (Senderinformation)
Die beiden oberen Bilder im Beitrag sind Symbolfotos für die Sendung „Wildes Irland – Ungezähmte Insel am Rande Europas“. Das Titelfoto zeigt einen jungen Hirsch in der Brunftzeit im Killarney National Park, auf dem unteren Foto ist ein Finnwal vor Baltimore zu sehen. Das untere Foto ist ein Symbolbild für die Sendung „Shannon – Geheimnisvoller Fluss im Herzen Irlands“ und zeigt das Tarbert Lighthouse am Shannon. Fotos: Antje Wendel
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